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Umsatzsteuer
Die Umsatzsteuer gehört zu den indirekten Steuern und wird automatisch von Verbrauchern gezahlt, die eine Ware oder Dienstleistung kaufen. Alle Infos zur Umsatzsteuer und wie hoch sie ausfällt.
von Laura Hoffmann
Umsatzsteuer: Was Verbraucher wissen müssen. Die Umsatzsteuer wird als indirekte Steuer vom Verbraucher gezahlt
© MangoStar_Studio / iStock

Die Umsatzsteuer wird auf fast alle Waren und Dienstleistungen erhoben. Vereinfacht gesagt wird sie auf alles aufgeschlagen, was Sie gegen die Zahlung eines Entgelts erhalten. Die Höhe der Umsatzsteuer kann dabei variieren. Sie ist bereits im Endpreis enthalten, so dass Sie als Verbraucher automatisch Umsatzsteuern zahlen. Erhalten Sie für den Bezug einer Ware oder einer Dienstleistung allerdings eine Rechnung, ist die Umsatzsteuer darauf häufig separat ausgewiesen, so dass Sie genau wissen, wie hoch die Steuern ausfallen.

Was versteht man unter der Umsatzsteuer?

Als Unternehmer sind Sie verpflichtet, Ihren Produkten oder Dienstleistungen eine Umsatzsteuer aufzuschlagen. Die Umsatzsteuer zahlt derjenige, der das Produkt oder die Dienstleistung kauft. Deshalb gehört die Umsatzsteuer zu den indirekten Steuern, die über den Verbraucher eingenommen wird. Beim Einkauf im Supermarkt sind zum Beispiel alle Preise Nettopreise, da die Umsatzsteuern bereits einberechnet ist.

Die Umsatzsteuer, die Sie als Verbraucher zahlen, muss vom Unternehmen an das Finanzamt abgeführt werden. Die Pflicht zur Zahlung der Umsatzsteuer besteht abhängig von der Höhe des Umsatzes im monatlichen, im vierteljährlichen oder im jährlichen Abstand.

Wie unterscheiden sich Umsatz- und Mehrwertsteuer?

Die Umsatzsteuer gehört in Deutschland zu den wichtigsten Steuereinnahmen und macht rund 30 Prozent des gesamten Steueraufkommens aus. Häufig wird die Umsatzsteuer mit der Mehrwertsteuer verwechselt. Allerdings steht der Begriff der Mehrwertsteuer übergreifend für die Vorsteuer und die Umsatzsteuer. Im täglichen Sprachgebrauch ist meist die Rede von der Mehrwertsteuer.

In steuerlicher Hinsicht korrekt und präzise ist die Bezeichnung Umsatzsteuer, um sie von der Vorsteuer abzugrenzen. Auch auf Rechnungen wird häufig noch die Abkürzung MwSt ausgewiesen, wobei die Bezeichnung USt korrekt wäre. Umsatz- und Vorsteuer lassen sich sehr einfach unterscheiden: Die Umsatzsteuer wird von einem Unternehmen auf eine verkaufte Ware oder Dienstleistung aufgeschlagen und vom Verbraucher gezahlt. Wenn Sie selbst als Unternehmer von einem Lieferanten etwas kaufen, zahlen Sie Vorsteuer.

Wie hoch ist die Umsatzsteuer?

Im deutschen Steuergesetz gibt es drei verschiedene Sätze für die Umsatzsteuer. Der Regelsteuersatz liegt bei 19 Prozent und ist den meisten Verbrauchern bekannt. Einige Waren und Leistungen werden mit einem ermäßigten Steuersatz von 7 Prozent verkauft. Der niedrigere Steuersatz kommt daher, dass man den Endverbraucher bei bestimmten Käufen entlasten will.  Einige Betriebe arbeiten außerdem mit einer weiteren Form der Umsatzsteuer, dem Durchschnittssteuersatz.

Welcher Steuersatz greift, hängt davon ab, welche Leistung erbracht wird. Nicht immer ist die Trennung durch den Gesetzgeber für den Verbraucher ganz verständlich, wie das folgende Beispiel zeigt:

Getränke werden zum Beispiel mit 19 Prozent und damit mit dem Regelsteuersatz besteuert. Milch hingegen gilt als Lebensmittel und wird deshalb nur in Höhe von sieben Prozent besteuert. Mineralwasser ist eigentlich ein Grundnahrungsmittel und sollte deshalb ermäßigt besteuert werden. Trotzdem gilt hier der Steuersatz von 19 Prozent.

Der verringerte Steuersatz von 7 Prozent gilt etwa für

  • Milch
  • Mischgetränke
  • Lebensmittel
  • Zeitungen
  • Zeitschriften
  • Bücher
  • Personennahverkehr
  • Unterbringung in Hotels oder auf Campingplätzen
  • Konzert- und Theaterkarten.

Was ist die Umsatzsteuervoranmeldung?

Als Unternehmer sind Sie gleichzeitig Steuerschuldner. Sie sind verpflichtet, die Höhe der Steuer gegenüber Ihrem zuständigen Finanzamt zu erklären und an die Behörde abzuführen. Deshalb müssen Sie als Unternehmer eine Umsatzsteuervoranmeldung beim Finanzamt abgeben. Diese Regel gilt für alle Selbständigen, wobei es keine Rolle spielt, ob Sie eine gewerbliche oder eine freiberufliche Tätigkeit ausüben.

Die meisten Unternehmen melden die Umsatzsteuer monatlich an das Finanzamt. Diese Verpflichtung greift im ersten Jahr nach der Gründung und im darauffolgenden Jahr. Außerdem müssen Unternehmer zum Jahresende eine Umsatzsteuererklärung abgeben. Als Teil der Einkommenssteuererklärung funktioniert sie wie eine Schlussrechnung für das Finanzamt, in der die bereits abgeführte Umsatzsteuer mit der insgesamt zu zahlenden Steuer verrechnet wird.

Was ist die Umsatzsteuer-ID?

Die Identifikationsnummer für die Umsatzsteuer – auch als Ust-ID bezeichnet – ist eine Kennzeichnung für Unternehmen, die ausschließlich für dieUmsatzsteuer nötig ist. Nicht zu verwechseln ist die Umsatzsteuer-ID mit der Steuernummer oder mit der Steuer-ID.

Wie ist die Umsatzsteuer für Kleinunternehmer geregelt?

Kleinunternehmer mit einem Umsatz von unter 22.000 Euro im letzten Jahr sind nach dem Umsatzsteuergesetz von der Umsatzsteuer befreit, sofern ihr Umsatz im laufenden Jahr unter 50.000 Euro liegt. Diese Unternehmen bezeichnet man als Kleinunternehmen. Im Januar 2020 wurde die Grenze von 17.500 Euro auf 22.000 Euro angehoben.

von Laura Hoffmann
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