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Bedrohen Niedrigzinsen die betriebliche Altersvorsorge?
Die Niedrigzinsen auf Staatsanleihen, die in der Vergangenheit vermehrt erreicht wurden bedrohen inzwischen sogar die betriebliche Altersvorsorge.
von Susanne Herrenbrück

In den letzten Jahren hat sich der Finanzmarkt in der Bundesrepublik Deutschland und der gesamten Europäischen Union drastisch verändert. Viele Gesetzmäßigkeiten, die wir noch vor einigen Jahren für absolut selbstverständlich gehalten haben, müssen heute neu überdacht werden. Vieles stimmt auch einfach nicht mehr.

Konservative Anlagen in Gefahr?

Pensionskassen, das klassische Instrument der betrieblichen Altersvorsorge, legen ihr Geld sehr konservativ in Staatsanleihen und zum Teil auch in Unternehmensanleihen an. Da aber der deutsche Staat weltweit als sicherer Hafen fürs Geld gilt, sind Investoren inzwischen sogar bereit, gänzlich auf die Zahlung von Zinsen durch die Bundesrepublik Deutschland zu verzichten. Den Anlegern ist es einfach lieber, sie kriegen ihr Geld überhaupt zurück, als dass sie mit hohen Zinsen rechnen, diese aber unter Umständen überhaupt nicht bekommen und evtl. sogar eine Gefahr für das angelegte Geld eingehen.

Wenn nun aber die Renditen für Staatsanleihen so niedrig sind wie heute, dann können auch die Betriebsrenten kaum noch hohe Gewinne erzielen. Dies gilt umso mehr, seitdem ein neues Gesetz der EU die Pensionskassen dazu zwingen will, mehr Geld als bisher in Staatsanleihen anzulegen.

Rendite für Betriebsrenten wird deutlich sinken

Experten gehen daher davon aus, dass die heutigen Rendite der Pensionskassen/Betriebsrenten von ca. 4 % in den kommenden Jahren auf jeden Fall deutlich unter 2 % abrutschen werden. Dies wiederum ist ein Prozentsatz, der knapp an der Inflationsrate liegt bzw. diese sogar unterschreitet. In diesem Fall würde das bedeuten, dass die Anleger einen reellen Kaufkraftverlust erleiden, die Betriebsrente also eine Negativrendite einfährt.

Besonders schlecht ist diese Aussicht für alle jene Betriebe, die ihren Mitarbeitern einen wesentlich höheren Zins garantiert haben. Unter gewissen Umständen kann es daher sogar vorkommen, dass ein Betrieb das Versprechen gegenüber seinen Mitarbeitern einlösen muss, obwohl die zugrunde liegende Pensionskasse keine Gewinne erwirtschaftet. In diesem Fall würde der Betrieb schlicht und ergreifend draufzahlen.

Damit eben dies nicht passiert, ist nun die Politik gefordert. Sie muss den Pensionskassen neue Möglichkeiten geben, die Gelder der Arbeitnehmer gewinnbringender als bisher anzulegen. Nur so kann das Modell Betriebsrente auch künftig noch überleben.

von Susanne Herrenbrück

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