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Selbstbeteiligung in der KFZ-Versicherung
Die gängigste und einfachste Methode die KFZ Versicherungskosten zu senken ist, eine Selbstbeteiligung in die Police aufzunehmen. Der Versicherungsnehmer kann dabei eine Selbstbeteiligung sowohl für die Teilkaskoversicherung als auch unabhängig davon für die Vollkaskoversicherung abschließen. Die Höhe der Selbstbeteiligung ist in den meisten Fällen in Stufen frei wählbar.
von Thomas Schulz
Selbstbeteiligung in der KFZ-Versicherung. Selbstbeteiligung KFZ Versicherung
© serezniy / 123RF

Die Selbstbeteiligung senkt in der Kfz-Versicherung den Beitrag. Sie kann für die Voll- und die Teilkaskoversicherung gewählt werden, in der Haftpflicht gibt es keine Selbstbeteiligung. Fahrer können diese Selbstbeteiligung unterschiedlich hoch wählen, zu empfehlen sind generell etwa 300 Euro in der Vollkaskoversicherung und 150 Euro in der Teilkaskoversicherung. Zu beachten ist, dass bei der Wahl einer Vollkaskoversicherung darin eine Teilkaskoversicherung enthalten ist. Der Versicherungsnehmer muss also die Selbstbeteiligung für beide Teilbereiche gesondert wählen.

Entscheidung über die angemessene Selbstbeteiligung

Die Entscheidung über eine angemessene Selbstbeteiligung dürfte jeder Fahrer anders fällen. Es spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle. Die oben genannten Summen dürfen pauschal für jeden Versicherungsnehmer und jedes Fahrzeugmodell gelten. Dabei geht man davon aus, dass der Fahrer Bagatellschäden selbst reguliert. Wenn er diese durch den Versicherer regulieren ließe, würde er mindestens bei der Vollkaskoversicherung in der Schadenfreiheitsklasse hochgestuft werden (kann auch bei Teilkasko passieren), was in der Regel teurer ist als die Übernahme des Schadens per Selbstbeteiligung. Unter diesem Blickwinkel kann sich aber auch eine Selbstbeteiligung bis 1.000 Euro in der Vollkaskoversicherung lohnen, denn hier empfehlen Finanzexperten, Schäden sogar bis 1.300 Euro selbst zu übernehmen, um die prekäre Rückstufung in der Schadenfreiheitsklasse zu vermeiden. Bei der Teilkasko sieht der Fall anders aus, eigentlich gibt es hier keine Schadenfreiheitsklassen. Die Betonung liegt auf „eigentlich“, denn in jüngster Zeit führten Direktversicherer wie etwa Europa-go auch bei der Teilkasko SF-Klassen ein. Das ist durch einen Blick in die Versicherungspolice festzustellen. Wer nun die optimale Selbstbeteiligung errechnen möchte, sollte die Kosten für übliche Bagatellschäden an seinen Fahrzeug ermitteln (abgefahrene Spiegel oder Rücklichter, Schmorbrand, Marderschaden etc.), außerdem seine eigene Schadenfreiheitsklasse und die Kosten einer Hochstufung ermitteln und drittens auf Vergleichsportalen nachschauen, welche Kostenersparnis denn eigentlich eine Selbstbeteiligung bei verschiedenen Versicherern einbringen würde.

Selbstbeteiligung: statistische Untersuchungen

Finanzportale ermitteln gelegentlich für das zurückliegende oder laufende Jahr die Ersparnisse durch eine Selbstbeteiligung. Für die Jahre 2014/2015 dürfen deutsche Autofahrer nach solchen Berechnungen von durchschnittlich 22,50 Euro Beitragsersparnis ausgehen, wenn sie in der Teilkaskoversicherung 150 Euro Selbstbeteiligung wählen. Das ist der Durchschnitt für alle Fahrzeuge, Fahrer und Tarife. Der GdV (Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft) ermittelte, dass jedes zehnte Auto jährlich einen Teilkaskoschaden erleidet. Für die Vollkaskoversicherung fällt der Preisvorteil bei 300 Euro Selbstbeteiligung am höchsten aus (um rund 50 Euro Prämienersparnis), bei 500 oder 1.000 Euro sinkt er wieder relativ. Wer 500 Euro wählt, spart insgesamt etwa 61 Euro, bei 1.000 Euro sind es insgesamt etwa 80 Euro. Der Hintergrund: Kleine Bagatellschäden treten am häufigsten auf.

Vorteil durch die Selbstbeteiligung richtig vergleichen

Zu beachten ist beim Versicherungsvergleich, dass besonders günstige Tarife nur mit einer niedrigen Selbstbeteiligung angeboten werden. Wer nun richtig vergleichen möchte, muss im Vergleichsportal von vornherein den Wert „Vollkasko mit 300 Euro Selbstbeteiligung“ einstellen und dann diese Selbstbeteiligung stufenweise bis auf 1.000 Euro erhöhen. Dann werden diejenigen Versicherer angezeigt, bei denen es solche Selbstbeteiligungen wirklich gibt. Nun kann der Kunde vergleichen, welche Ersparnisse bei einzelnen Gesellschaften möglich wären.

Selbstbeteiligung und persönlicher Fahrstil

Jüngere und leider auch ältere Fahrer müssen die Höhe der Selbstbeteiligung mit ihrem persönlichen Fahrstil abgleichen. Fahranfänger sind unerfahren, ihr Schadenrisiko ist deshalb hoch. Gleichzeitig möchten sie nach Möglichkeit rasch in eine günstigere Schadenfreiheitsklasse aufsteigen. Ihre Schäden sind meistens Bagatellschäden, die allerdings manchmal etwas teurer werden – nämlich die zerfahrenen Rückscheinwerfer und Kofferraumhauben beim rückwärtigen Einparken. Jungen Müttern und Vätern, die mit ihrem Kleinkind im Kindersitz in der Tiefgarage des Supermarktes einparken, passiert viel schneller als gedacht ein Vollkaskoschaden. Sie sind fahrtechnisch unerfahren und nervös, weil sie unter Zeitdruck stehen und das Kind zusätzlich ablenkt. Angesichts der meist etwas kleineren Autos dieser Zielgruppe möchte man hier zu 500 Euro Selbstbeteiligung in der Vollkaskoversicherung raten. Ältere Fahrer – das beginnt schon jenseits des 50. Lebensjahres – werden erst lässig und dann fahrlässig. Sie schauen nicht mehr gründlich genug in den Rückspiegel und schlenkern auf der Straße gern ein wenig hin und her. Ihre große Erfahrung spielt ihnen einen Streich: Da sie ihr Leben lang wenig bis keine Unfälle produziert haben, fühlen sie sich sicher. Ihre Aufmerksamkeit hingegen lässt ebenso wie das Sehvermögen nach, während der Verkehr nicht ruhiger wird – im Gegenteil. Diese Zielgruppe fährt vielfach etwas teurere Autos. Vielleicht ist hier eine Selbstbeteiligung von 1.000 Euro in der Vollkaskoversicherung angebracht.

von Thomas Schulz

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