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Guter Schlaf: Braucht man ein Lattenrost?
Fast jeder hat eins: Das Lattenrost unter der Matratze. Aber braucht man es wirklich? Wenn es nach der Stiftung Warentest geht, kann man auch einfach starre Latten aus dem Baumarkt verwenden. Doch das stimmt nur sehr eingeschränkt.
von Gerrit Wustmann
Guter Schlaf: Braucht man ein Lattenrost?
© bufka / 123rf

„Das große Lattenrost-Armageddon im ZDF“ titelte die WELT nach einer ZDF-Sendung, in der ein Sprecher der Stiftung Warentest sagte, dass das Lattenrost eigentlich überflüssig sei. Man könne auch einfach starre Holzlatten aus dem Baumarkt verwenden. Der Moderator hakt nach: Er habe sein Lattenrost schon mehrmals verstellt. Ob er einen Unterschied gespürt habe, fragt der Warentester. Der Moderator verneint.

Mit Lattenrost schläft es sich gemütlicher

Aber bevor nun alle Zuschauer aufs Lattenrost verzichten sei eingewendet: Das stimmt nur sehr bedingt. Und es kommt auf die Matratze an. Boxspringbetten beispielsweise haben einen Federkasten – da ist ein Lattenrost natürlich überflüssig. Auch eine sehr hohe Federkernmatratze kann gut ohne Lattenrost funktionieren. Die Regel sind aber Matratzen mit einer normalen Höhe. Üblich sind rund 18 bis 20 Zentimeter. Und egal ob Federkern oder Kaltschaum: Wenn man so eine Matratze auf einen starren Untergrund legt, dann spürt man das deutlich. Das kann jeder zu Hause ausprobieren.

Wer sich im Möbelhaus oder im Bettenfachhandel umschaut wird rasch bemerken: Kinderbetten haben meist kein Lattenrost. Sie brauchen auch keins. Denn Kinder sind leicht, die zusätzliche Federung hätte gar keine Auswirkung. Das kann man auch auf Erwachsene anwenden. Je leichter man ist, desto fester sollte die Matratze sein und desto unwichtiger wird dementsprechend auch die Unterfederung.

Flexibel, aber nicht zu flexibel

Die passende Unterfederung zu finden ist keine Wissenschaft, ebenso wie es einfach ist, eine passende Matratze zu finden. Das Lattenrost sollte flexibel, aber nicht zu flexibel sein. Wenn die Latten zu sehr nachgeben, gibt es keine Stützwirkung, und dann schläft man schlechter. Im Zusammenspiel müssen Matratze und Lattenrost dafür sorgen, dass der Körper gut gestützt wird und die Wirbelsäule möglichst gerade liegt. Je besser das funktioniert, desto gemütlicher ist es auch. Außerdem sollten die Latten bei Schaummatratzen möglichst eng zusammenstehen. Ansonsten drückt sich die Matratze mit der Zeit nach unten durch die Lücken.

Moderne Lattenroste sind in der Härte in bestimmten Zonen verstellbar. So kann man meist die Festigkeit im Lordose-Bereich erhöhen, damit der Rücken nicht durchhängt. Diese Funktion ist durchaus sinnvoll, auch wenn es stimmt, dass man den Unterschied nicht auf Anhieb spürt.

Preis ist nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal

Allerdings sollte man sich auch nicht verwirren lassen. Es gibt heute unzählige Unterfederungs-Modelle. Die Preisspanne von unter Hundert bis zu mehreren Tausend Euro sagt nicht unbedingt etwas über die Qualität aus. Und nur weil die Federung nicht über Latten, sondern über kleine Teller-Elemente bewerkstelligt wird, muss das Produkt noch lange nicht gut sein. Es sieht nur extravagant aus. Wer sich unsicher ist, der drückt mit der Hand auf das Lattenrost seiner Wahl. Gibt es ganz leicht nach, bleibt aber widerständig bei erhöhtem Druck, dann hat man oft schon ein passendes Produkt gefunden. Wenn es härteverstellbar ist – umso besser. Alles, was darüber hinausgeht, ist in aller Regel entweder optionaler Luxus oder geschicktes Marketing.

von Gerrit Wustmann

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