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Bewerbungsformen: Welche ist die richtige?
Wer einen neuen Job bekommen will, hat viele Möglichkeiten, sich auf eine offene Stelle zu bewerben. Der Klassiker: Die Bewerbungsmappe im Papierformat. Doch sie wird inzwischen zunehmend von der Online-Bewerbung verdrängt. Außerdem gibt es noch einige andere Bewerbungsformen. Welche ist aber denn nun die richtige?
von Charlotte Ruzanski
Bewerbungsformen: Die richtige Form für die eigene Bewerbung finden. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Bewerbungsformen.
© dusanpetkovic / iStock

Praktikum, Ausbildungsstelle, Nebenjob oder Beruf – je nachdem, wofür man sich bewirbt, ist eine andere  Bewerbungsform sinnvoll oder gar erforderlich. Wir stellen die häufigsten Bewerbungsformen vor und erklären, welche wann angebracht ist.

Der Klassiker: Die Bewerbungsmappe im Papierformat

Früher Gang und Gäbe ist die Bewerbungsmappe im Papierformat auch heute noch der Klassiker, wenn es um Bewerbungen geht. Eine schlichte, aber edle Mappe, die Deckblatt, Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse und Referenzen und möglicherweise auch Arbeitsproben enthält und auf postalischem Weg zugesendet wird.

An Schulen und Universitäten wird in den meisten Fällen genau diese Form der Bewerbung beigebracht. Das Gute ist, dass diese Bewerbungsart als Grundlage für viele andere Bewerbungsarten genutzt werden kann. Wer hier also sicher ist, kommt auch mit anderen Formen der Bewerbung gut zurecht.

Die Vorteile der Bewerbungsmappe

Die Bewerbungsmappe ist nach wie vor der Klassiker.
Die Bewerbungsmappe ist nach wie vor der Klassiker.

Der große Vorteil dieser Bewerbungsform ist die relative Freiheit, die der Bewerber in Sachen Gestaltung hat. Von der Mappe, über das Layout des Lebenslaufs, bis hin zum Papier gibt es hier recht viel Gestaltungsfreiraum.

Aber Vorsicht! Wer sich nicht gerade im kreativen Bereich bewirbt, ist besser damit beraten, sich an die üblichen Standards zu halten und sich in Sachen Kreativität nicht zu sehr auszutoben.

Eine gelungene und gepflegte Bewerbungsmappe kann ein guter Einstieg in den Bewerbungsprozess sein. Dadurch, dass sie per Post verschickt wird und dem Personaler direkt vorliegt, hat sie auch eine andere Wirkung als eine Bewerbung, die am PC gelesen wird.

Die Nachteile der Bewerbungsmappe

Der Nachteil der Bewerbungsmappe ist allerdings der Arbeitsaufwand, den sie auch den Firmen bringt, bei denen Sie sich bewerben. Denn wer nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird, bekommt seine Unterlagen in aller Regel zurückgesendet. Eine Bewerbungsmappe zu erstellen, ist daher nicht nur für den Bewerber sondern auch für den potentiellen Arbeitgeber recht zeitintensiv.

Ist bei der Stellenausschreibung keine Bewerbungsart explizit erwünscht, ist man mit der klassischen Bewerbungsmappe noch immer am besten beraten.

Ein Klassiker geht online: Die Online-Bewerbung

Die Online-Bewerbung löst die Bewerbungsmappe immer mehr ab.
Die Online-Bewerbung löst die Bewerbungsmappe immer mehr ab.

Aufgrund des hohen Aufwands, den die Bewerbungsmappe mit sich bringt, bitten immer mehr Unternehmen um Online-Bewerbungen. In Aufbau und Umfang unterscheidet sie sich nicht von der klassischen Bewerbung, allerdings werden Anschreiben, Lebenslauf und Dokumente als PDF (idealerweise in nur einer Datei!) abgespeichert und direkt online an den Arbeitgeber gesendet.

Info

Wichtig: Achten Sie dabei auf einen genauen Dateinamen und darauf, dass die Dateigröße im Rahmen bleibt. Der Anhang sollte 3 MB nicht überschreiten.

Bei dieser Bewerbungsform spart man sich die Kosten für Papier, Druck, Mappe und Porto und Arbeitgeber haben nicht zahlreiche Bewerbungsmappen auf dem Schreibtisch liegen.

Ein großer Vorteil dieser Form der Bewerbung ist, dass sie deutlich schneller zugestellt wird, als eine Bewerbungsmappe. Zwar ist der Arbeitsaufwand zum Erstellen des Anschreibens und Lebenslaufs ebenso groß wie bei einer klassischen Bewerbung, allerdings spart man sich die Zeit des Postwegs und kann bequem alles zuhause erledigen.

Bewerbung als E-Mailanhang im PDF-Format

Bei der Online-Bewerbung wird die eigentliche Bewerbung als Anhang als PDF verschickt. Beachten muss man als Bewerber dabei, dass man in die Mail selbst einen kurzen Hinweis auf seine Bewerbung schreibt – das Anschreiben selbst gehört nicht in die E-Mail, da es ja im PDF enthalten ist.

Wichtig ist außerdem bei der Bewerbung per E-Mail einen Betreff zu wählen, mit dem sich Ihre Bewerbung schnell und einfach zuordnen lässt. Benennen Sie daher hier bereits genau, welche auf welche Stelle und Position Sie sich bewerben.

Und dann gilt es natürlich noch auf die eigene E-Mailadresse zu achten. Am besten besteht sie aus dem eigenen Namen – Kosenamen sind bei einer seriösen E-Mailadresse fehl am Platz.

Bewerbung am Telefon – die mündliche Bewerbung

Bei einer Bewerbung am Telefon ist gute Vorbereitung essentiell.
Bei einer Bewerbung am Telefon ist gute Vorbereitung essentiell.

Natürlich muss man sich nicht immer schriftlich bewerben. Es gibt auch die Möglichkeit, sich für eine neue Stelle am Telefon zu bewerben. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie sich auf eine Stelle bewerben wollen, die nicht ausgeschrieben ist. Auf diese Art und Weise können Sie vorher die Lage etwas sondieren. In einem solchen Fall geht das Telefonat im Grunde einer schriftlichen Bewerbung voraus.

Es gibt aber auch die Möglichkeit, nach einer schriftlichen Bewerbung zunächst einmal um ein Telefoninterview gebeten zu werden, dabei handelt es sich dann bereits meist um eine Art Bewerbungsgespräch.

Gute Vorbereitung sind das A und O

Egal, welche der beiden Varianten auf Ihre Situation zutrifft, wichtig ist immer, sich zunächst ausführlich über das Unternehmen zu informieren. Sich Fragen zurechtzulegen, die man selbst hat und die eigenen Qualifikationen und Kompetenzen ohne zu zögern nennen zu können.

Auf diese Weise können Sie eine Kurzvorstellung von sich selbst geben und erklären, warum genau Sie die richtige Person für die Stelle sind. Außerdem sind Sie bei potentiellen Rückfragen vorbereitet und können mittels eigener Fragen Ihr Interesse am Unternehmen unterstreichen und zeigen, dass Sie sich mit der Firma beschäftigt haben.

Initiativbewerbung: Die Bewerbung ins Blaue hinein …

Bei einer Initiativbewerbung machen Sie sich für das Unternehmen attraktiv.
Bei einer Initiativbewerbung machen Sie sich für das Unternehmen attraktiv.

Nicht immer sind alle offenen Stellen tatsächlich auch ausgeschrieben. Daher ist eine Initiativbewerbung nicht selten von Erfolg gekrönt. Dabei geht es darum, dass man sich bei der eigenen Wunschfirma auf eine Position bewirbt, ohne, dass es dafür eine Ausschreibung gibt.

Sie stellen sich damit ungefragt einem Unternehmen vor und versuchen sich und ihre Fähigkeiten, Erfahrungen und Kompetenzen attraktiv zu machen. Im Idealfall machen Sie damit die Firma neugierig darauf, sie kennenzulernen.

Doch wichtig ist: Obwohl Sie sich auf eine nicht-ausgeschriebene Stelle bewerben, sollten Sie sich nicht im Blindgang bewerben und wahllos Bewerbung rausschicken.

Information und Eigeninitiative

Vor einer Initiativbewerbung sollten Sie sich genau über das Unternehmen und die Firmenstruktur informieren. Wichtig ist auch, den richtigen Ansprechpartner zu finden. In den meisten Fällen ist es sinnvoll, sich vor der Bewerbung telefonisch bei dem Unternehmen zu melden und schon einmal vorzufühlen, ob grundsätzlich ein Bedarf für die von Ihnen gewünschte Stelle besteht.

Beim Anschreiben einer Initiativbewerbung müssen Sie bedenken, dass Sie sich ja nicht auf eine genaue Position beziehen können. Dennoch sollten Sie sich bei der Bewerbung auf einen genauen Tätigkeitsbereich beziehen und nicht dem Trugschluss unterliegen, dass Sie eine allgemeingültige Bewerbung abschicken können, die auch an jedes andere Unternehmen herausgehen könnte. Denn das ist wenig aussagekräftig und bringt Ihnen kaum die gewünschte Stelle ein.

Ohne viele Extras: Die Kurzbewerbung

In eine Kurzbewerbung gehören nur Anschreiben und Lebenslauf.
In eine Kurzbewerbung gehören nur Anschreiben und Lebenslauf.

Auch immer häufig angefordert wird die Kurzbewerbung. Bei dieser Bewerbungsform handelt es sich um eine abgespeckte Version der klassischen Bewerbung, bei der Sie sich lediglich auf das Anschreiben und Ihren Lebenslauf beschränken. Das gesamte Dokument sollte dabei nicht mehr als drei DIN A4-Seiten umfassen.

Üblicherweise werden Kurzbewerbungen per E-Mail verschickt und sind eine Vorstufe im Bewerbungsprocedere. Wenn Sie das Interesse des Unternehmens wecken, werden die fehlenden Unterlagen bzw. eine ausführliche Bewerbung in aller Regel nachgereicht.

Die Risiken Vorteile eine Kurzbewerbung

Die Kurzbewerbung erleichtert vor allem für die Firmen das Bewerbungsverfahren, geht aber mit dem Risiko einher, dass Bewerber zu schnell ausgemustert werden, weil nicht alle Karten auf dem Tisch lagen.

Die Kurzbewerbung hat aber auch den Vorteil, dass sie – sofern sie im Anschreiben recht allgemein gehalten wird – als eine Art ausführliche Visitenkarte genutzt werden kann.  Vor allem auf Jobmessen sind solche Kurzbewerbungen hilfreich, denn wenn sich ein interessantes Gespräch mit einem potentiellen Arbeitgeber ergibt, kann man gleich eine Kurzbewerbung dalassen. Auf diese Weise hat das Unternehmen gleich einen Überblick über Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse.

Bewerbung mal ganz anders: Der Bewerbungsflyer

Der Bewerbungsflyer ist eine Bewerbung im kompakten Format.
Der Bewerbungsflyer ist eine Bewerbung im kompakten Format.

Eine noch eher unbekannte Form der Bewerbung ist der Bewerbungsflyer. Hierbei stecken alle wichtigen Informationen über Sie auf einer im Querformat beidseitig bedruckten DIN A4-Seite, die zu einem handlichen Flyer gefaltet wird.

Ein Anschreiben im klassischen Sinne gibt es hierbei nicht mehr. Ebenso wenig einen Lebenslauf im typischen Format. Dafür werden sämtliche Informationen, die ansonsten in diesen beiden Dokumenten stecken so knapp und präzise wie möglich zusammengefasst und zum Teil auch in Form von Grafiken dargestellt.

Die Bewerbung für die Hosentasche

Bewerbungsflyer sind besonders sinnvoll für Bewerber, die auf Jobmessen gehen. Denn mit einem solchen Flyer können Sie schnell und im handlichen Format auf sich und ihre Fähigkeiten aufmerksam machen. Vor allem Bewerber in kreativen Branchen können vom Bewerbungsflyer profitieren.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie sich mit einem Bewerbungsflyer noch nicht auf eine bestimmte Position festlegen. Potentielle Arbeitgeber bekommen einen Überblick über Ihre Kompetenzen und können Ihnen dann einen dazu passenden Job anbieten. Dadurch bekommen Sie die Chance auf eine größere Bandbreite an Angeboten.

Die interne Bewerbung: Jobwechsel innerhalb der Firma

Bei der internen Bewerbung dürfen Sie die Konkurrenz nicht unterschätzen!
Bei der internen Bewerbung dürfen Sie die Konkurrenz nicht unterschätzen!

Wer sich für eine andere Stelle innerhalb der eigenen Firma interessiert, der kann sein Interesse mittels einer internen Bewerbung äußern.

Rein formal unterscheidet sich eine interne Bewerbung nicht von einer ganz normalen Bewerbung. Allerdings haben Sie als Mitarbeiter den Vorteil, dass Sie bereits die Firma, ihre Strukturen und den Arbeitgeber kennen.

Risiko bei der internen Bewerbung: sich zu sicher fühlen

Bei einer internen Bewerbung besteht allerdings immer das Risiko, dass man sich zu sicher fühlt, da man ja die Strukturen der Firma schon kennt. Das bringt die Gefahr mit sich, dass man weniger gewissenhaft an die Bewerbung herangeht als Bewerber von außen.

Daher gilt auch bei der internen Bewerbung: Lassen Sie genau dieselbe Sorgfalt walten, wie wenn Sie sich auf eine neue Stelle in einer neuen Firma bewerben würden. Weisen Sie auf Ihre Qualifikationen hin, darauf, warum Sie die richtige Wahl für den Posten sind und überzeugen Sie Ihren Arbeitgeber davon, dass Sie in dem Job noch besser ausgehoben sind als in Ihrem bisherigen.

von Charlotte Ruzanski
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