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Finanztest kürt beste Festgelder
Ein Zins von 1,75 Prozent pro Jahr für ein Festgeld klingt äußerst interessant. Doch als Anleger sollte man wissen, welche Probleme entstehen können, wenn man sein Geld bei einer ausländischen Bank anlegt. Stiftung Warentest hat die aktuellen Angebote am Markt untersucht und die Testsieger gekürt. Die Verbraucherschützer weisen auch auf die Nachteile hin, die Anleger in Kauf nehmen müssen, wenn sie ihr Geld im Ausland investieren.
von Thomas Schulz
Finanztest kürt beste Festgelder. Festgeld Test von Finanztest
© fantasista / 123RF

Hohe Zinsen für eine schwache Bonität

Derzeit zeigt sich auf dem Markt ein eindeutiges Bild: Wer für ein Festgeld Zinsen von knapp zwei Prozent einstreichen möchte, muss dafür ein gewisses Risiko in Kauf nehmen. Zinsen zwischen 1,6 Prozent und 1,75 Prozent sind möglich, wenn man 10.000 Euro für ein Jahr festlegt. Doch es sind vor allem die Banken in Ländern mit einer schwachen Bonität, die sich durch hohe Zinsen für ihre Kunden interessant machen wollen. Droht allerdings eine Bankenpleite, könnte das Geld verloren sein. Stiftung Warentest bewertet deshalb Angebote aus den Ländern Portugal, Tschechien oder Kroatien als nicht empfehlenswert. Deutsche Kunden sind bei Festgeldern nach deutschem und nach EU-Recht eine hohe Sicherheit gewohnt. Die Einlagensicherung greift mindestens über Summen von bis zu 100.000 Euro, sofern die Bank der EU-weiten Regelung unterliegt. Doch genau das könnte bei tschechischen oder kroatischen Anbietern ein Problem werden. Deshalb warnt Stiftung Warentest eindrücklich vor Banken, die durch hohe Zinsen Kunden anlocken wollen. Als empfehlenswert stellen sich dagegen Länder wie Deutschland, Österreich, die Niederlande, Frankreich, Großbritannien oder auch Luxemburg und Schweden heraus.

Längere Anlagezeiträume nicht empfehlenswert

Angebote aus solchen Ländern werden von Warentest mit großer Skepsis beurteilt. Bei längerfristigen Anlagezeiträumen werden die Zinsen am Ende der Laufzeit in einer Summe ausgezahlt. Unter steuerlichen Gesichtspunkten kann das schwierig werden. Wenn durch die Zinsen nämlich der Sparerfreibetrag überschritten wird, fällt eine Abgeltungssteuer von 25 Prozent an. Weitaus sinnvoller ist es, eine jährliche oder sogar unterjährige Auszahlung zu wählen. Dann greift nämlich ein attraktiver Zinseszinseffekt. Trotzdem ist natürlich zu prüfen, dass der Sparerfreibetrag nicht überschritten wird, wenn man die Abgeltungssteuer umgehen will.

So findet man gute und sichere Anlagen

Finanztest bestätigt, dass Anleger nicht unbedingt niedrige Zinsen akzeptieren müssen, wenn sie unkompliziert und sicher anlegen möchten. Bei britischen Banken gibt es derzeit Zinsen von etwa 1,5 Prozent für ein einjähriges Festgeld, wenn der Anlagebetrag zwischen 5.000 Euro und 100.000 Euro ausmacht. Abschlüsse sind beispielsweise über die Plattform Weltsparen.de möglich. Dort werden Tages- und Festgelder in Ländern verwaltet, die für den privaten Anleger nur schwer zugänglich sind. Ein Währungsrisiko besteht für den Kunden bei diesen Angeboten nicht, die Kontoführung wird in Euro abgewickelt. Einige Banken bieten sogar eine Internetseite in deutscher Sprache an, dort gibt es Angebote mit rund 1,3 Prozent für ein Festgeld. Bei dreijähriger Laufzeit bieten französische Banken derzeit Zinsen von 1,7 Prozent an, wird der Anlagezeitraum auf vier Jahre verlängert, sind sogar Zinsen von bis zu 1,8 Prozent möglich. Zu beachten ist bei den meisten Angeboten, dass die Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro pro Anleger greift. Wer tatsächlich mehr Geld investieren will, sollte die Summe also auf mehrere Festgelder verteilen. Finanztest empfiehlt bei hohen Anlagebeträgen eine „Treppenstrategie“, bei der verschiedene Summen auf Konten mit mehreren Laufzeiten eingezahlt werden. Diese Strategie sichert eine gewisse Flexibilität, wenn die Zinsen wieder steigen.

Volle Flexibilität nur bei Tagesgeldern

Wer sein Geld sehr flexibel anlegen will, muss weiterhin beim Tagesgeld bleiben. Gute Zinsen gibt es online, bei vielen Sparkassen, Genossenschaftsbanken und privaten Filialbanken sind die Renditen meist unter 0,1 Prozent. Die Volkswagen Bank oder die Audi Bank geben im Augenblick weitaus attraktivere Raten von rund 1,25 Prozent bei Neukunden, wobei der Zins nach vier Monaten auf nur noch 0,3 Prozent sinkt. Ohne zeitliche Befristung gibt es im Augenblick gute Angebote von Yapi Kredit oder von der Leaseplan Bank aus Holland. Diese Anbieter garantieren 1,0 Prozent oder 1,05 Prozent. Die Renault Bank ist ebenso zu empfehlen, sie lockt dauerhaft mit 1,0 Prozent.

Weitere Informationen zum Test finden Sie auf der Webseite von test.de.

von Thomas Schulz

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