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Mehr Stress durch Digitalisierung?
Die digitale Revolution soll unser Leben erleichtern. Sie soll die Arbeit vereinfachen, die Produktivität erhöhen, uns stressige Aufgaben abnehmen. Aber funktioniert das auch? Der DGB-Index Gute Arbeit zeichnet ein anderes Bild: Demnach sind Arbeitnehmer in Deutschland zunehmend gestresst und unter großem Druck. Insgesamt aber liefert die Umfrage ein positives Bild.
von Gerrit Wustmann
Mehr Stress durch Digitalisierung?
© aimage / 123rf

Über die Hälfte der Beschäftigten beklagt der DGB-Umfrage zufolge eine gestiegene Belastung. 10.000 Menschen wurden zu unterschiedlichen Themenfeldern befragt. Ob es wirklich einen kausalen Zusammenhang zur Digitalisierung gibt, bleibt aber fraglich, auch wenn der DGB diesen behauptet. Vielleicht ist es auch so, dass die Unternehmen während der fortschreitenden Digitalisierung die Arbeitsbelastung ihrer Angestellten erhöhen, womit ein korrelativer, aber kein kausaler Zusammenhang gegeben wäre. Klar ist immerhin, dass die Arbeitnehmer sich ein größeres Mitspracherecht wünschen. Laut DGB haben 74 Prozent keinen Einfluss auf Digitalisierungsmaßnahmen in ihrem Unternehmen.

Mehr Arbeit, mehr Multitasking

54 Prozent der Befragten gaben an, dass die Arbeitsmenge zugenommen hat. Nur sieben Prozent sehen einen Rückgang. Auch eine Zunahme von Multitasking sieht über die Hälfte, und 46 Prozent fühlen sich stärker kontrolliert und überwacht als früher. Allerdings glaubt ein Viertel der Beschäftigten, dass die Entscheidungsspielräume größer geworden sind, 21 Prozent sagen, die Work-Life-Balance habe sich verbessert. Die Mehrheit sieht gar keine Veränderung.

Es gibt auch Positives zu vermelden: rund 65 Prozent der Befragten gaben an, dass sie in hohem oder gar sehr hohem Maß „ihre Arbeit selbständig planen und einteilen“ können. Und fast die Hälfte kann Einfluss nehmen auf die Gestaltung der Arbeitszeit. Rund zwei Drittel sagen, dass sie eigene Ideen einbringen, sowie ihr Können und Wissen weiterentwickeln können. Anders sieht es bei den Aufstiegschancen aus, die mehr als 70 Prozent der Befragten pessimistisch sehen. Das Betriebsklima und die Kollegialität wiederum sieht die Mehrheit positiv. Auch Konflikte oder Streitigkeiten mit Kunden erlebt nur eine kleine Minderheit.

Keine Angst vor Arbeitsplatzverlust

Und auch die immer wieder medial hervorgehobene Angst des Arbeitsplatzverlustes scheint ein Randproblem zu sein. Weniger als 20 Prozent machen sich oft oder sehr oft Sorgen um ihre berufliche Zukunft, und fast 90 Prozent fürchten nicht, dass ihr Arbeitsplatz Opfer der Digitalisierung werden könnte.

Zwar zeichnet der DGB in seiner Pressemitteilung ein eher alarmierendes Bild und sich zur Unterstreichung entsprechende Aspekte der Erhebung heraus. Insgesamt zeigt sich aber ein anderes Bild. In sehr vielen elementaren Bereichen scheint eine Mehrheit der Arbeitnehmer zufrieden zu sein, bei einigen Aspekten ist das Verhältnis von Zufriedenen und Unzufriedenen ausgewogen, Ängste stehen seltener für eine Mehrheit im Mittelpunkt.

von Gerrit Wustmann

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