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Zusatzleistungen Arbeitgeber: Welche Zusatzleistungen Mitarbeiter erhalten können
Sicher kann ein Firmenwagen für einen Angestellten eine große finanzielle Entlastung sein und auch eine Hinterbliebenenrente kann Arbeitnehmern mit Familie ein ruhiges Gefühl verpassen. Doch was für einen gilt, gilt noch lange nicht für alle …
von Charlotte Ruzanski
Zusatzleistungen Arbeitgeber: Welche Zusatzleistungen Mitarbeiter erhalten können. Fitnessangebote sind Zusatzleistungen, die viele Arbeitnehmer gerne nutzen.
© Stockbyte/thinkstock

Freiwillige Zusatzleistungen, die der Arbeitgeber seinen Angestellten auszahlen kann, werden auch als Fringe Benefits, Lohnnebenleistungen oder Sachleistungen bezeichnet. Es gibt zahlreiche solcher Leistungen, die Arbeitgeber ihren Angestellten zahlen können. Dabei kann es sich um materielle Dinge handeln wie ein Firmenwagen oder ein Firmenhandy, aber auch um Versicherungen, Weiterbildungen oder zusätzliche Urlaubstage.

Bonusleistungen: Profit für beide Seiten

Die Grundidee von Bonusleistungen liegt darin, dass beide Seiten – also Arbeitgeber und Arbeitnehmer – profitieren, also eine Win-Win-Situation geschaffen wird. So erhält der Arbeitnehmer zusätzlich zum Gehalt Bonusleistungen. Da diese Leistungen dank der Sachbezugsfreigrenze bis zu einem Betrag von 50 Euro pro Monat von der Lohnsteuer befreit sind, erhält der Arbeitnehmer auf diese Weise mehr Netto, nur eben in Form von zusätzlichen Leistungen und nicht als direkte Auszahlung.

Auch für den Arbeitgeber sind Sachleistungen, die er seinen Angestellten zahlt, attraktiv, da auch von Arbeitgeberseite keine Steuern oder Sozialabgaben darauf gezahlt werden müssen. Bis zu 600 Euro pro Jahr können durch Zusatzleistungen jährlich gezahlt werden, ohne das Lohnnebenkosten entstehen.

Solche Leistungen machen die Unternehmen zum einen für Bewerber attraktiver und sorgen gleichzeitig auch für Zufriedenheit unter den Angestellten. Auf diese Weise schaffen sie im Idealfall eine längere Bindung der Arbeitnehmer an das Unternehmen. Insbesondere in Branchen, in denen stark um Mitarbeiter geworben wird, sind Fringe Benefits eine gute Möglichkeit, um sich als Unternehmen besonders interessant zu machen.

Ein weiterer finanzieller Vorteil, den Arbeitgeber haben, liegt darin, dass sie neben den steuerlichen Entlastungen oft auch von Gruppenkonditionen profitieren können.

Zusatzleistungen aus unterschiedlichen Bereichen

Zusatzleistungen können in ganz unterschiedlichen Bereichen gegeben werden und damit einer Vielzahl an Bedürfnissen der Arbeitnehmer gerecht werden, sofern sie entsprechend ausgesucht werden.

Finanzielle Zusatzleistungen

Häufig kommen Zusatzleistungen aus dem finanziellen Bereich. Hierbei kann es sich um Bonus-Zahlungen wie Tank- oder Essensgutscheine handeln, üblich sind auch Einkaufsgutscheine. Zunehmend werden auch Gutscheine oder eine Prepaid-Kreditkarte ausgegeben, die monatlich mit einem Wert von 50 Euro aufgeladen werden und die individuell eingelöst werden können. Mit solchen flexiblen Gutscheinen kommen Arbeitgeber am besten den Bedürfnissen Ihrer Angestellten nach.

Materielle Zusatzleistungen

Zusatzleistungen auch bekannt unter dem Begriff Benefits
Immer mehr Angestellte profitieren von einem Jobrad.

Auch materielle Zusatzleistungen werden häufig ausgegeben. Dabei kann es sich um einen Laptop oder um ein Smartphone handeln, wobei die Sachleistungen auch privat genutzt werden können. Eine der bekanntesten Zusatzleistungen ist dabei der Dienstwagen, der ebenfalls auch privat genutzt werden darf und für einen Angestellten somit das eigene Auto ersetzen kann. In den letzten Jahren hat außerdem das Dienstfahrrad oder Jobrad zunehmend an Bedeutung gewonnen.

Zusatzleistungen aus dem Bereich Mobilität

Neben den oben bereits erwähnten Dienstfahrzeugen können auch Bahnvorteilskarten oder Jobtickets ausgegeben werden. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln pendelt profitiert von einem solchen Bonus mehr als von einem Tankgutschein. Außerdem fördern solche Leistungen auch die Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel, womit der Betrieb zusätzlich auch einen Beitrag zum Klimaschutz bieten kann.

Boni bei den Arbeitsbedingungen

Mögliche Zusatzleistungen sind auch Eingeständnisse der Arbeitgeber bei den Arbeitsbedingungen. Mögliche Angebote von Arbeitgeberseite sind hier:

  • Home Office
  • Flexible Arbeitszeiten
  • Sabbatical
  • Komprimierte Woche / vier-Tage-Woche
  • Zusätzliche Urlaubstage

Insbesondere in diesem Bereich ist das Interesse der Angestellten oft besonders hoch. Als Arbeitgeber sollten Sie berücksichtigen, dass in den letzten Jahren ein starkes Umdenken in Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf stattgefunden hat und dass vor allem die junge Generation einen großen Wert darauf legt, dass die Arbeit nicht mehr Mittelpunkt des Lebens ist. Mit Leistungen aus diesem Bereich können Arbeitgeber daher oft besonders bei Ihren Angestellten punkten.

Gesundheitsleistungen

Benefits sind Leistungen, die der Arbeitgeber zusätzlich zu Gehalt bietet
Die Mitgliedschaft in einem Fitness-Studio kann auch als Benefit ausgegeben werden.

Auch große Beliebtheit erfahren Leistungen aus dem Bereich Gesundheit. Hier sind mögliche Benefits betriebliche Präventionsmaßnahmen im Bereich Gesundheit, Sport im Team oder aber auch der Zugang zu Fitnessstudios. Das ist Möglich, wenn ein Fitnessstudio eine Krankenkassenzulassung hat, denn dann können Unternehmen pro Mitarbeiter einen Freibetrag nutzen und diesen steuerfrei als Gesundheits-Investition weitergeben.

Zusatzleistungen aus dem sozialen Bereich

Beliebte Zusatzleistungen kommen aus dem sozialen Bereich. Hier können Mitarbeiter eine betriebliche Altersvorsorge erhalten oder Versicherungsleistungen wie eine Lebensversicherung oder eine Unfall- oder Berufsunfähigkeitsversicherung. Weitere soziale Leistungen sind das Angebot der Kinderbetreuung oder der Elternkarenz.

Zusatzleistungen in Form von Fortbildungen und Seminaren

Ebenfalls gerne angeboten werden auch Zusatzleistungen wie Fortbildungen oder Seminare. Hierbei handelt es sich um Benefits von denen beide Seiten – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – gleichermaßen profitieren. Für Angestellte sind Fortbildungen attraktiv, um beruflich weiterzukommen, für Arbeitgeber bieten Angestellte mit Zusatzqualifikationen ebenfalls einen besonderen Wert. Hierdurch lässt sich nicht nur die Zufriedenheit der Angestellten sondern auch der Arbeitgeber verbessern.

Fehlende Anpassung kann problematisch sein

Auch wenn immer mehr Arbeitgeber mit solchen Bonusleistungen versuchen Mitarbeiter zu binden, stellt sich leider häufig das Problem, dass die meisten Unternehmen an den Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter vorbei arbeiten und Benefits anbieten, die nicht dem Interesse der Angestellten entsprechen.

Eines der Grundprobleme ist sicherlich, dass den Mitarbeitern in der Regel keine Möglichkeit gegeben wird, zwischen den unterschiedlichen Leistungen zu wählen. Viel mehr werden in den meisten Fällen Gesamtpakete angeboten, die kaum auf die individuellen Bedürfnisse aller Angestellten passen. So profitieren beispielsweise Angestellte ohne Auto kaum von den häufig ausgegebenen Tankgutscheinen.

Risikopakete oft sinnlos

Dabei werden zusätzliche Leistungen natürlich erst dann attraktiv, wenn sie an die persönlichen Interessen, an den Familienstand, die Karrierestufe und das Alter angepasst sind. Doch tatsächlich haben nur wenige Arbeitnehmer die Option flexibel zu wählen, was am besten zu ihrer derzeitigen Lebenssituation passt.

Ein gutes Beispiel für die Optimierung am Bedarf vorbei sind die sogenannten Risikopakete. Sie beinhalten eine Einheit aus Risikoleistungen wie Unfall- und Hinterbliebenenversicherung. Gerade hier spielt die individuelle Situation des Angestellten eine entscheidende Rolle: Wer alleine lebt, braucht keine Hinterbliebenenversicherung.

Durch Leistungen, die an den Bedürfnissen der Angestellten vorbeigehen, verpufft der finanzielle Vorteil durch das Extra-Angebot der Firma. Das führt weniger zu einer Bindung an das Unternehmen, sondern kann im schlimmsten Fall sogar genau das Gegenteil bewirken, nämlich dass der Angestellte das Gefühl hat, dass seine Bedürfnisse nicht gesehen werden und in der Stelle und im Job unzufrieden wird.

Flexible und individualisierte Angebote sind der richtige Weg

Betriebliche Altersvorsorge
Häufig bieten Firmen ihren Angestellten eine betriebliche Altersvorsorge.

Ein solcher Umgang mit Bonusleistungen macht die im Grunde gute Idee schnell wieder zunichte. Dabei wäre es gar nicht so schwer, das Konzept in sicheres Fahrwasser zu lenken. Entscheidend für Arbeitgeber ist im Wesentlichen, dass Mitarbeitern die Möglichkeit gegeben wird, zwischen unterschiedlichen Leistungen zu wählen und so auch nur das in Anspruch zu nehmen, wovon sie wirklich profitieren können.

Sinnvoll sind hier neben Leistungen der Altersvorsorge auch Angebote aus dem Bereich Gesundheit. Ob Fitness-Angebote, Ernährungsberatung oder Burnout-Prävention, solche Angebote werden von vielen Arbeitnehmern gerne genommen. Nicht zuletzt auch, weil sie eine Verbindung von Arbeit und Freizeit ermöglichen.

Angebote für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Sinnvoll und nachgefragt sind auch Angebote zur Kinderbetreuung, die Ermöglichung von Arbeit im Homeoffice, eine komprimierte Woche oder flexible Arbeitszeiten. Diese Leistungen ermöglichen Arbeitnehmern eine ausgewogene Work-Life-Balance, was in den letzten Jahren für viele zunehmend an Bedeutung gewonnen hat.

Zusatzleistungen, die ebenfalls immer mehr an Bedeutung gewinnen, sind die Optionen eines Zeitwertkontos oder eines Sabbatjahres. Firmen, die mitarbeiterfreundliche Arbeitszeiten, längere Auszeiten aus dem Beruf oder auch einen flexiblen Eintritt in den Ruhestand ermöglichen, gewinnen immer mehr an Zulauf.

Wichtig ist außerdem, dass Unternehmen transparent kommunizieren, welchem jährlichen Wert die angebotenen Leistungen entsprechen, nur so können Mitarbeiter auch den Mehrwert des Angebots erkennen und einschätzen.

Häufig gestellte Fragen

Bei Zusatzleistungen, die durch den Arbeitgeber geboten werden können, handelt es sich um Leistungen, die zusätzlich zu Gehalt gegeben werden. Zusatzleistungen können bis zu einem Betrag von 50 Euro pro Monat steuerfrei ausgegeben werden. Das hat für Arbeitnehmer den Vorteil, dass im Prinzip mehr vom Gehalt übrig bleibt, weil kein Steuerabzug stattfindet und für Arbeitgeber der Vorteil, dass keine Sozialabgaben für diese Leistungen berechnet werden. Zusatzleistungen können ganz unterschiedlich ausfallen, möglich sind Rabatt-, Lebensmittel- oder Tankgutscheine, Sachleistungen oder Leistungen, die die Arbeit direkt betreffen, wie flexible Arbeitszeiten oder eine komprimierte Woche.

Arbeitgeber profitieren von Zusatzleistungen insofern, als diese Benefits das Unternehmen für Bewerber attraktiver machen können. Insbesondere in Branchen, in denen aktuell Fachkräftemangel herrscht, können Arbeitgeber mit solchen Angeboten punkten. Zusatzleistungen bieten ein stärkere Bindung der Angestellten an die Firma und sorgen außerdem für ein besseres Betriebsklima – vorausgesetzt allerdings, dass sie richtig eingesetzt werden.

Auch wenn Zusatzleistungen durch den Arbeitgeber auf den ersten Blick als attraktives Angebot erscheinen, verfehlen sie immer wieder ihren Zweck. Das liegt daran, dass viele Unternehmen Benefits ausgeben, die nicht an die Bedürfnisse der Angestellten angepasst sind, sondern allgemein an alle ausgegeben werden. So kann von einem Tankgutschein nur ein Angestellter profitieren, der auch tatsächlich ein Auto besitzt, ebenso wie Kinderbetreuung nur für die interessant ist, die Kinder haben. Wichtig ist bei Benefits immer, zu schauen, welche Leistungen wünscht sich der Angestellte. Am besten ist ein flexibles Angebot, bei dem sich Mitarbeiter gezielt die Leistung aussuchen können, von der sie am meisten profitieren.

Zusatzleistungen durch den Arbeitgeber sind bis zu einem Wert von 50 Euro pro Monat steuerfrei. Das ergibt eine jährliche Leistung von bis zu 600 Euro, die ohne Lohnnebenkosten an die Angestellten ausgezahlt werden kann.

von Charlotte Ruzanski

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