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Datenhandel: Viele Verbraucher trotz DSGVO sorglos
Die kürzlich in Kraft getreten Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) soll die Rechte von Verbrauchern im Umgang mit ihren Daten verbessern. Nun zeigt eine Studie: Es kümmert viele Verbraucher wenig, was mit ihren Daten passiert.
von Gerrit Wustmann
Datenhandel: Viele Verbraucher trotz DSGVO sorglos
© scyther5 / iStock

Für Webseitenbetreiber und Unternehmen, aber auch für kleine Blogger und Nutzer von Sozialen Netzwerken wie Facebook bedeutet die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) vor allem eines: Chaos. Denn die Verordnung, die Verbraucherrechte stärken soll, ist in vielen Punkten so unausgegoren, dass sie mehr Rechtsunsicherheit generiert als Verbraucherschutz. Obwohl ihre EU-weite Einführung lange angekündigt war, haben es noch längst nicht alle Betroffenen geschafft, die Vorgaben umzusetzen.

DSGVO soll Verbraucherrechte stärken

Die Verbraucher hingegen, so ist es zumindest beabsichtigt, sollen durch die DSGVO weitreichende Kontroll- und Auskunftsrechte erhalten was den Umgang mit ihren Daten betrifft. Das Stichwort heißt hier „beabsichtigt“. Denn bereits jetzt monieren Kritiker, dass viele Neuerungen nur kosmetisch sind und die Unternehmen noch immer unzählige Möglichkeiten haben, Auskünfte zu verschleppen oder gar zu umgehen. Der Effekt ist also zweifelhaft – und das bei einem Gesetz, das möglicherweise zu einer neuen Spielwiese für Abmahnanwälte werden könnte.

Eine wesentliche Frage hierzu ist auch: Wie wichtig ist den Verbrauchern überhaupt, die Kontrolle über ihre Daten zu haben? Eine neue Studie von GlobalDMA, DDV, und Axciom kommt zu einem eher ernüchternden Ergebnis: Rund einem Viertel der Verbraucher in aller Welt (die Umfrage wurde global durchgeführt) ist es egal, was mit ihren Daten passiert. In Deutschland sind es sogar 34 Prozent, die nur geringe Bedenken haben, was den Umgang und die Verarbeitung ihrer Daten betrifft.

Viele Verbraucher sorglos im Umgang mit ihren Daten

Etwa 50 Prozent der weltweit Befragten nennt die Studie „Datenpragmatiker“. Sie entscheiden demnach von Fall zu Fall, ob und welche Daten sie gegenüber Unternehmen preisgeben. Offenbar ist für die Entscheidungsfindung die Frage wichtig, wie groß der erwartbare Vorteil durch die Datenweitergabe ist. Das bedeutet für Unternehmen: Sie müssen den Verbrauchern nur etwas anbieten, das in ihren Augen ein Mehrwert ist, und schon geben sie ihre Daten bereitwillig ab. Datenschützer und Verbraucherschützer dürfte das alarmieren. Weltweit gerade mal 23 Prozent der Verbraucher sind sehr vorsichtig und kaum bereit, personenbezogene Daten an Unternehmen weiterzugeben. Die DSGVO-Zielgruppe ist also überall eine Minderheit.

Knapp die Hälfte der Befragten in Deutschland ist außerdem der Meinung, dass jeder Verbraucher selbst für seine Datensicherheit verantwortlich ist und dass es dafür nicht zwingend Gesetze braucht. Auch das ein Ergebnis, das Unternehmen freue dürfte, Daten- und Verbraucherschützer weniger.

von Gerrit Wustmann

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