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Werden Diesel-Fahrzeuge bald verboten?
Autofahrer bangen: Wie lange kann ich meinen Diesel noch fahren? Kommt wirklich ein komplettes Verbot? Und was mache ich dann mit meinem Fahrzeug? Die Lage ist unübersichtlich, der politische Streit weitete sich auch in den Koalitionsverhandlungen aus.
von Gerrit Wustmann
Werden Diesel-Fahrzeuge bald verboten?
© bizoo_n / iStock

Diesel-Fahrzeuge werden verschwinden. Das sagte EU-Kommissarin Elzbieta Bienkowska unlängst in einem Interview mit dem Tagesspiegel. „Diesel ist die Technologie der Vergangenheit“, fügte sie hinzu. Zugleich sprach sie sich aber gegen das Verbot von Diesel-Fahrzeugen aus. Sie sieht stattdessen eine Entwicklung im Gange, die im Zuge von Digitalisierung und neuen Technologien ganz automatisch zu einem tiefgreifenden Wandel im Automobilsektor führen wird.

Umweltplakette scheiterte an der Industrie

Eingeläutet wurde die Debatte durch den nun zwei Jahre zurückliegenden Diesel-Skandal: Zahlreiche Automobilhersteller hatten ihre Fahrzeuge manipuliert und mit falschen Verbrauchs- und Schadstoffwerten gearbeitet, was weltweit eine Klagewelle ausgelöst und die ganze Branche in Verruf gebracht hatte. Die EU-Kommissarin merkt außerdem an, dass einige Hersteller ein wenig überzeugendes Engagement bei der Behebung der Probleme zeigen.

Die Automobilindustrie hatte sich heftig gegen eine neue Umweltplakette gewehrt, die bestimmte Diesel-Fahrzeuge mit besonders hohem Schadstoffausstoß aus Ballungsgebieten verbannt hätte, und war damit erfolgreich. Noch immer, das wurde dabei deutlich, schreckt die Politik in Deutschland davor zurück, den Autokonzernen Grenzen aufzuzeigen. Als zu wichtig wird die Branche angesehen – obwohl sie sich mit genau diesem Verhalten selbst die freie Fahrt in die Zukunft verbaut. Nun dürfte es die Hersteller wesentlich härter treffen, als eine Plakette das je gekonnt hätte. Denn im mehreren deutschen Großstädten drohen ab 2018 Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge.

Diesel-Fahrzeuge werden von punktuellen Fahrverboten betroffen sein

Den Anfang dürfte nach einem entsprechenden Urteil des Verwaltungsgerichts Stuttgart machen, aber auch in Köln und München droht ein Verbot. Es ist davon auszugehen, dass weitere Städte nachziehen werden. Hintergrund ist der Versuch, die gesundheitsschädlichen Feinstaubemissionen niedrig zu halten. Bislang handelt es sich aber nicht um ein Komplettverbot, sondern lediglich um punktuelle Verbote in bestimmten Stadtteilen, sobald Grenzwerte überschritten werden. Dies allerdings macht die Lage für Autofahrer umso unübersichtlicher. Ist das eigene Auto betroffen? Wann und wo darf ich fahren, und wo nicht? Diese Fragen sorgen jetzt schon für Unsicherheit.

Zudem ist bislang noch weitgehend offen, welche Fahrzeuge betroffen sein werden. Auch moderne Autos könnten unter das Verbot fallen, wenn die Hersteller es nicht schaffen, ihre Software nachzubessern und damit den Ausstoß von Schadstoffen deutlich zu verringern.

Autofahrer sollten zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Panik verfallen. Als Faustregel gilt: Je älter die Diesel-Fahrzeug ist, desto wahrscheinlicher wird es in naher Zukunft von Fahrverboten betroffen sein. Da aber viele Details noch offen sind, gilt es, erstmal abzuwarten. Auch der Umstieg auf eine schadstoffärmeres Gefährt macht aktuell wenig Sinn, da die Angaben der Hersteller, wie sich gezeigt hat, kaum vertrauenswürdig sind. Sobald die Verbote greifen, werden die Kommunen und Städte Details bekanntgeben. Diese gilt es dann genau zu beachten. Ein Komplettverbot von Diesel-Fahrzeugen steht in absehbarer Zeit nicht zu befürchten. Aber schon aus Gründen des Umweltschutzes macht es beim nächsten Autokauf Sinn, auf Diesel zu verzichten und sich anderweitig umzusehen.

von Gerrit Wustmann

1 Kommentare

  1. Flock
    22. Dezember 2017, 11:35

    Eine Reparatur ca. 2000 EUR steht an, lohnt sich das beim Transit Diesel Schadstoffklasse 3 daher noch? Andererseits hänge ich an dem Auto weil Sondermodell, ein KAT-Einbau ist aber nicht möglich.

    Danke für Info.

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