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So umgehen Sie die Vorratsdatenspeicherung
Das neue Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung ist in Kraft, nachdem die ursprüngliche Version vor fünf Jahren vom Bundesverfassungsgericht gekippt wurde. Auch das neue Gesetz gilt als verfassungswidrig. Und es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis es außer Kraft gesetzt wird. Bis dahin hilft Ihnen unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung, um die Speicherung Ihrer personenbezogenen Daten zu umgehen.
von Gerrit Wustmann
So umgehen Sie die Vorratsdatenspeicherung. Auch wenn die Vorratsdatenspeicherung kommt, gibt es einige Tipps, wie man sie umgehen kann.
© Pixabay

Bei der Vorratsdatenspeicherung werden keine Inhalte erfasst, sondern Metadaten. Dazu gehört beispielsweise Ihre IP-Adresse, die sich zweifelsfrei einem Anschluss zuordnen lässt, sowie Ihr jeweiliger Standort, ebenso wem Sie wann eine Mail schreiben, mit wem Sie wann telefonieren und wo Sie sich dabei aufhalten. Mit diesen Informationen lassen sich fast lückenlose Bewegungsprofile erstellen und die Strukturen sozialer Kontakte überwachen. Zwar werden die Daten nur temporär für maximal zehn Wochen gespeichert und Strafverfolgungsbehörden sollen nur nach richterlichem Beschluss aufgrund schwerer Straftaten Zugriff darauf erhalten, doch schon in der Vergangenheit zeigte sich, dass das nicht immer funktioniert. Heute, wo wir wissen, dass britische und amerikanische Geheimdienste so ziemlich alles abgreifen, was irgendwo an Daten anfällt, kann von Datensicherheit keine Rede mehr sein. Es liegt also an jedem selbst, seine Kommunikation vor staatlichem Zugriff zu schützen.

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Ganz wichtig: All diese Tipps sind ausdrücklich legal. Es gibt kein Gesetz, nach dem man verpflichtet ist, auf die Verschleierung der eigenen Daten zu verzichten.

Handy

Moderne Handys und Smartphones lassen sich orten. Bei jedem Webseitenaufruf und jedem Telefonat wählen sie den jeweils nächsten Funkmast an, mit dem sich der Aufenthaltsort genau bestimmen lässt, außerdem wird beim Anbieter gespeichert, mit welchem Anschluss man spricht und wie lange.

Um dies zu umgehen, kann man sich ein Zweithandy zulegen, am besten ein Gebrauchtes, das man anonym im stationären Handel erwirbt und bar bezahlt, so dass es keine Rechnung auf den eigenen Namen gibt. In diesem Gerät nutzt man ausschließlich eine aufladbare Prepaid-SIM-Karte ohne Vertrag, damit auch hier Anonymität gewährleistet ist. Aber man sollte dieses nicht zum Standardgerät machen. Am besten kommuniziert man mit Familie und engen Freunden über ein normal erworbenes Vertragshandy und nutzt das anonyme Gerät außerhalb der heimischen Funkzelle und nur für Telefonate außerhalb des engsten privaten Umfeldes. Ansonsten lässt sich über ein Daten- und Kommunikationsabgleich auch hier auf eine reale Person schließen und die Anonymität ist dahin. Wer ganz sichergehen will, wechselt Zweithandy und Prepaid-SIM in regelmäßigen Abständen. Ganz wichtig: Dieses Gerät NIEMALS im heimischen W-LAN verwenden!

Internet

Es gibt im Internet zahlreiche Anonymisierungsdienste, Proxy-Server und Virtual Private Networks (VPN) wie zum Beispiel TOR. Diese Dienste verschleiern die eigene IP-Adresse, indem sie sie über mehrere Server in unterschiedlichen Ländern umleiten und eine Rückverfolgung verhindern. Dadurch wird die Internetverbindung unterschiedlich stark verlangsamt. Die Vorratsdatenspeicherung kann man mit dieser Methode bislang sicher umgehen. Die Überwachung durch NSA und Co. allerdings eher nicht, denn viele diese Dienste gelten inzwischen als kompromittiert. Heißt: Die Geheimdienste können die Daten an bestimmten Verschlüsselungsknotenpunkten abfangen und zurückverfolgen. Daher lohnt es, abwechselnd mehrere unterschiedliche Dienste zu nutzen und mit einem im besten Fall auch anonym gekauften Rechner, der mit Firewalls gut gesichert ist, unterschiedliche öffentliche W-LANs zu nutzen, um den eigenen Standort zusätzlich zu verwischen.

Wer sich allerdings bei Nutzung dieser Methode bei deutschen Freemailern einloggt, verrät sich trotzdem. Zusätzlich sollte man also mehrere Mailaccounts unter falschem Namen bei unterschiedlichen, wenn möglich außereuropäischen Anbietern führen.

Weiterführende, teils auch kompliziertere Tricks findet man online beim Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung.

von Gerrit Wustmann

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