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So legen die Deutschen ihr Geld an
Wenig überraschend kommt eine aktuelle Studie der Deutschen Bundesbank zu dem Ergebnis, dass die Deutschen immer noch gerne ihr Geld auf dem Sparbuch lassen.
von Gerrit Wustmann
So legen die Deutschen ihr Geld an. Geldanlage Bullenmarkt Bärenmarkt
© scusi / 123RF

Kaum eine Geldanlage ist in Deutschland so beliebt wie das Sparbuch. Hier zeigt sich, dass die Deutschen offenbar kein sehr risikobereites Volk sind. Aktien und andere lukrative Geldanlagen beachten die meisten Privatanleger nämlich kaum. Jetzt legte die Deutsche Bundesbank einen Bericht vor, nach dem über 5.200 Milliarden Euro auf deutschen Konten als Geldvermögen angespart sind.

Diese Anlagen sind bevorzugt

Experten gehen davon aus, dass von den rund 5.224 Milliarden Euro an Geldvermögen in Deutschland über 4.000 Milliarden so angelegt sind, dass sie kaum Zinsen erwirtschaften. Etwa 75 Prozent der Gelder sind auf Sparbüchern, Tagesgeldern und Girokonten angelegt und bringen dort kaum Zinsen. Das Sparbuch ist damit weiterhin die beliebteste Anlageform, obwohl die Rendite darauf verschwindend gering ist. Doch wie sieht es mit Alternativen aus?

So sieht die Aufteilung auf Anlagen aus

Natürlich müssen Rücklagen schnell verfügbar sein. Deshalb sind Sparbücher oder Tagesgelder wichtig. Immobilien und Immobilienfonds dürfen im Portfolio aber nicht fehlen. Goldman Sachs gehen zum Beispiel davon aus, dass Anleger in den nächsten 12 Monaten in diesem Bereich verstärkt Geld investieren werden. Offenbar passt das Betongold sehr gut zum häufig zitierten Sicherheitsdenken in Deutschland. Ganz anders sieht es dagegen bei Aktien und Investmentfonds aus.

Keine Nachfrage nach Aktien

Der Bedarf an Aktien und Investmentfonds ist in Deutschland offenbar sehr gering. Gerade 8,4 Millionen Deutsche haben nach Angaben des Deutschen Aktieninstituts in Aktien oder in Aktienfonds investiert. Somit sind nur etwa sieben Prozent des gesamten Geldvermögens hier gebunden. Aktien kommt folglich weiterhin ein Nischendasein zu, das nicht unbedingt zu erklären ist. Die Bundesbank geht davon aus, dass die negativen Erfahrungen mit der Telekom-Aktie aus dem Jahr 2000 oder von der Finanzkrise des Jahres 2008 ausschlaggebend für die Ängste der Anleger sind. Dabei sind Aktien weiterhin sehr rentabel. Seit 1991 gibt es nach aktuellen Berechnungen jedes Jahr eine durchschnittliche reale Rendite von über acht Prozent. Damit liegen Aktien weiterhin im vorderen Drittel, was die Rendite auf eingezahlte Gelder betrifft.

So läuft die Nachfrage nach Gold

Das Edelmetall Gold gilt gemeinhin als Krisenwährung. Im Sommer 2011 lag der Preis pro Unze auf dem unglaublichen Wert von 1.900 US-Dollar. Seit diesem Zeitpunkt ist der Preis aber stark gefallen, jetzt beträgt er rund 1.000 US-Dollar. Weniger als fünf Prozent der Deutschen halten Gold in ihrem Depot, wie die Studie von Goldman Sachs ergab. Offenbar möchte man weder in physisches Gold noch in Fonds mit einem hohen Anteil an Wertpapieren von Goldminen investieren.

Experten warnen von Niedrigzinsanlagen

Beim Blick auf die Aufteilung des Geldvermögens wird auch klar, warum Anlageexperten sehr vor der ausschließlichen Anlage in Tagesgelder oder Sparbücher warnen. Die Rendite dieser Geldanlagen liegt im Schnitt bei einer Verzinsung von unter einem Prozent. Nur noch selten können Anleger eine höhere Rendite erwarten. Damit wäre aber im besten Fall gerade einmal eine Verzinsung in einer Größenordnung der Inflation zu erzielen. Selbst wenn diese sehr gering ist, wie es aktuell immer wieder festgestellt wird, sollte die Rendite einer Anlage dauerhaft wenigstens bei über drei Prozent liegen. In der momentanen Lage können diese nur mit Immobilien, Aktien und Fonds solche Renditen erwirtschaftet werden. Deshalb ist die Empfehlung der Experten, das eigene Portfolio gut zu mischen und mehrere Bestandteile aufzunehmen, durchaus sehr verständlich.

von Gerrit Wustmann

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