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Aktienverfall macht Privatanleger nervös
Fast täglich neue Horrormeldungen über sinkende Kursen, der Deutsche Aktienindex (DAX) kennt derzeit nur die Bewegung Richtung Keller, und die Anleger werden zunehmend nervös: Es sind turbulente Tage an den Börsen.
von Laura Hoffmann
Aktienverfall macht Privatanleger nervös. Aktienverfall macht Privatanleger nervös
© audiohead / 123RF

Der Ölpreis bleibt gering, der Kurs des Euro steigt, und in Asien brechen die Kurse der Aktien an. Genau solche Einflüsse mag der DAX nicht, er sinkt bereits deutlich unter die psychologisch so wichtige Marke von 9.000. Viele Anleger fragen sich jetzt, was sie tun sollen und wollen ihre Aktien verkaufen. Experten raten allerdings, Ruhe zu bewahren und keine Panikverkäufe zu starten.

Wieder einmal im Zentrum der Aufmerksamkeit

In den letzten Monaten konnte sich der DAX großer Aufmerksamkeit erfreuen. Fast kein Tag verging ohne Meldungen über neue Höchststände, und selbst erfahrene Anleger wurden langsam etwas unruhig. Niemand konnte vorhersagen, wie sich die Aktienkurse weiter entwickeln, doch nicht nur Experten wissen, dass sich eine Entwicklung von einem Höchststand zum anderen irgendwann negativ auswirken muss und zum Stillstand kommen muss. Jetzt gerät der Deutsche Aktienindex wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Er fällt zum Wochenbeginn deutlich unter die Marke 9.000, die für Anleger schon aus psychologischen Gründen so wichtig ist. Zum ersten Mal seit Oktober 2014 bewegt er sich auf diesem Level, und der Zeitpunkt ist denkbar ungünstig. Die Zahl der Aktionäre ist nämlich kürzlich erst auf über neun Millionen gestiegen und hat damit ihren höchsten Stand seit 2012 erreicht. Angesichts des anhaltenden Kursverfalls könnte es aber sein, dass die Zahl der Aktionäre jetzt wieder deutlich fällt. Die neuen Turbulenzen deuten darauf hin, dass die Deutschen auch weiterhin nicht verstärkt in Aktien investieren und wohl nie ein Volk der Aktionäre werden. Doch erfahrene Investoren und Börsianer mahnen zur Vorsicht, sie sehen weiter gute Argumente für die Investition in Aktien.

Ruhe bewahren ist angesagt

Nicht nur aus der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz hört man derzeit mahnende Stimmen, sich nicht zu Verkaufsentscheidungen hinreißen zu lassen, die man später bereuen könnte. Die Entwicklung des DAX oder einzelner Kurse ist nach Ansicht der Experten nicht so ausschlaggebend. Vielmehr sollten sich die Anleger fragen, warum man die Aktie damals gekauft hat. Sind die angenommenen sachlichen Gründe immer noch gegeben? Wenn das der Fall ist und wenn das Unternehmen weiter erfolgreich ist, dann sollte man die Aktien unbedingt behalten. Sind die Rahmenbedingungen verändert, kann man unabhängig von der jüngsten Entwicklung des Kurses über einen Verkauf nachdenken. Die Gründe für die Nervosität der Märkte sind weitgehend bekannt, denn es machen sich Sorgen um die Konjunktur breit, die Lage am Ölmarkt ist gespannt, die Zinspolitik der EZB und die Entwicklung der Märkte in Asien geben Grund zur Sorge. Alle Faktoren wirken sich unmittelbar auf den DAX aus, erklären die Fachleute. Deshalb ist der DAX zwar ein wichtiges Barometer für die Trends an den Börsen, doch man sollte sich eben nicht ausschließlich darauf verlassen.

Unruhe auch bei Fonds

Wer in Aktienfonds investiert, sieht den DAX-Verfall derzeit auch an der Entwicklung seines Depots. Dieses könnte nämlich Tag für Tag etwas an Wert verlieren, weil auch die Aktienkurse fallen. Trotzdem gilt auch hier, den Fonds weiterzuführen und auch weiter einzuzahlen. Selbst wenn die Kurse heute fallen, werden sie in absehbarer Zeit wieder steigen. Dann aber hat man einen größeren Anteil bereits zu günstigen Einstiegspreisen gekauft und profitiert nun von der Kursentwicklung nach oben. Gerade hier liegt der größte Vorteil von Aktienfonds. Anleger sind also gut beraten, die weitere Entwicklung aufmerksam zu beobachten, doch für Panikverkäufe besteht kein Anlass.

von Laura Hoffmann

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