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Welche Faktoren das Gehalt beeinflussen
Immer wieder bringen Studien zutage, dass die Höhe des Gehalts längst nicht alleine vom Beruf abhängig ist. Tatsächlich ist es eine Vielzahl an Faktoren, die beeinflusst, wie viel Geld am Ende des Monats auf dem Konto landet.
von Charlotte Ruzanski
Welche Faktoren das Gehalt beeinflussen. Wie viel Geld man für seine Arbeit kriegt, ist von mehreren Faktoren abhaengig.
© Pixabay

Alter – Lebenserfahrung zahlt sich  aus

In Deutschland ist das Alter nach wie vor ein wichtiger Faktor, wenn es um die Entlohnung geht. Zwischen dem 20. Und dem 40. Lebensjahr ist der Gehaltsanstieg in Deutschland am größten. Während Berufseinsteiger durchschnittlich 27.900, – € verdienen, sehen die Zahlen 20 Jahre später schon ganz anders aus. Dann liegt der durchschnittliche Bruttolohn bereits bei rund 55.000, – €, wie eine Studie der Vergütungsplattform Compensation Online zeigt.

Dass ältere Menschen in Deutschland mehr verdienen, ist dem Senioritätsprinzip zu verdanken, das in vielen Tarifverträgen verankert ist und festsetzt, dass ältere Menschen auch bei ähnlicher Arbeit mehr als jüngere verdienen.

Geschlecht – auf der Suche nach Gleichberechtigung

Die Diskussion um die ungleiche Gehaltsverteilung zwischen Männern und Frauen ist nicht neu. Dass das Geschlecht Einfluss auf das Gehalt nimmt, ist daher wenig überraschend. Allerdings lohnt sich ein genauerer Blick auf das Thema. Es darf nämlich nicht übersehen werden, dass  viele Frauen vor allem aufgrund von Pausen zur Kindererziehung nach dem Berufseinstieg finanziell schlechter gestellt sind als Männer. Ein wichtiger Grund für die Einkommenslücke bei Männern und Frauen ist zudem die Tatsache, dass viele Frauen in Berufen arbeiten, die ohnehin schlecht entlohnt sind (bspw. in der Erziehung oder Pflege). Vergleicht man die Einkommen im akademischen Bereich, ist das Einkommensgefälle tatsächlich deutlich geringer.

Und ein ganz anderes Bild zeigt sich, wenn man einen Blick auf Berufseinsteiger in Führungspositionen wirft. Hier haben sogar die Frauen die Nase vorn und verdienen durchschnittlich rund 7 % mehr als ihre männlichen Kollegen.

Name – mehr als Schall und Rauch

Dass auch der Name Einfluss auf die Gehaltsabrechnung nehmen kann, hat eine schwedische Studie gezeigt. Vor allem slawisch, asiatisch oder afrikanisch klingende Nachnamen deckeln das Gehalt deutlich. Im Schnitt kann mit einem neutralen Namen rund 141 % mehr verdient werden, als mit einem Namen, der die Herkunft allzu deutlich verrät.

Gewicht – ein schwerwiegender Faktor?

So abstrus es klingen mag, aber tatsächlich scheint auch das Gewicht eine Rolle zu spielen, wenn es um die finanzielle Entlohnung im Job geht. Ökonomen der Universität Potsdam und der New York University haben mit der Auswertung eines sozio-ökonomischen Panels gezeigt, dass schlanke Frauen mehr verdienen als ihre übergewichtigen Kolleginnen. Interessanterweise ist das Bild bei den Männern gespiegelt: Hier verdient mehr, wer auch mehr auf den Rippen hat. In Relation zum Body-Mass-Index (BMI) verdienen Frauen mit Normalgewicht, d. h. einem BMI um 21,5 durchschnittlich am meisten. Bei Männern steigt mit dem BMI auch das Gehalt und zwar bis zu einem BMI von 30, der die Grenze zur Fettleibigkeit darstellt. So bekommen diejenigen Männer am meisten, die einen BMI zwischen 23 und 30 haben.

Warum die finanzielle Verteilung so stattfindet, lässt sich nur vermuten. Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass bei Frauen das Gehalt möglicherweise durch ein schönes Äußeres begünstigt wird, während kräftige Männer mit Stärke und Gesundheit verbunden werden. Dennoch: Ungeachtet der Ergebnisse der Studie ist der Zusammenhang zwischen Gehalt und Gewicht insbesondere bei Frauen sehr umstritten.

Körperpflege – mit Reinlichkeit punkten

Ein weiterer Faktor, der das Gehalt beeinflusst, ist die Körperpflege. Wie eine US-amerikanische Studie gezeigt hat, verdienen Männer, die mehr Zeit in die Körperpflege investieren besser als ihre ungepflegten Kollegen. Interessanterweise findet sich bei Frauen kein Hinweis darauf, dass gesteigerte Körperhygiene auch das Gehalt nach oben schnellen lässt.

Emotionen – besser Wut als Trauer!

Auch Emotionen können einen deutlichen Geldsegen mit sich bringen. In dem Buch The Science of Sin zeigt Simon M. Laham, dass Bewerber, die in einem Vorstellungsgespräch wütend über den Verlust eines Kunden in ihrem ehemaligen Job berichten, ein deutlich höheres Gehalt zugesprochen bekommen, als diejenigen, die  sich traurig über einen solchen Verlust äußern.

Egoismus – warum man an sich selbst denken sollte

Selbstsucht bringt einen weiter – zumindest, wenn es um Gehaltsvorstellungen geht. So verdienen tatsächlich diejenigen am meisten, die bei der Gehaltsverhandlung einzig und allein auf Eigeninteresse setzen.

Es gibt allerdings auch ein kleines Aber bei diesem Punkt: Das Prinzip Egoismus funktioniert nicht bei kleineren Firmen, die nur ein kleineres Gehalt zahlen können. Hier kommt weiter, wer sich kompromissbereit zeigt. Dann sind meist Vorteile wie mehr Urlaubstage, bessere Arbeitszeiten oder andere Boni drin.

Einstiegsgehalt – die Essenz für ein gutes Gehalt

Das Einstiegsgehalt zählt! Auch wenn häufig davon ausgegangen wird, dass der erste Lohn keinen besonders hohen Stellenwert hat, da man ja später noch mal verhandeln kann. Tatsächlich gilt: Das erste Gehalt ist ausschlaggebend für die weitere Lohnentwicklung, denn es setzt den Grundstein für die folgenden Erhöhungen. Große Gehaltssprünge gelingen später meist nur bei einem Jobwechsel.

von Charlotte Ruzanski

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