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Studie: Wohneigentum wird teurer
Nicht nur die Mieten steigen trotz Mietpreisbremse weiter. Auch die Kaufpreise für Immobilien ziehen deutschlandweit weiter an. Und das nicht nur in den Großstädten. Auch in weniger zentralen Lagen wird es teurer. Das ergab eine Untersuchung des Immobilienverbandes IVD.
von Gerrit Wustmann
Studie: Wohneigentum wird teurer
© fantasista / 123rf

Demnach stiegen die Preise für Wohneigentum deutschlandweit im Schnitt um sechs Prozent pro Quadratmeter – und damit um einen Prozentpunkt mehr als noch im Vorjahr. Am heftigsten fiel der Preisanstieg in Städten mit mehr als einer halben Million Einwohner aus: fast zehn Prozent mehr muss man hier im Vergleich zu 2015 zahlen. Aber auch in kleineren Städten ab 250.000 Einwohnern gab es einen Zuwachs von mehr als acht Prozent. Spitzenreiter unter den teuren Städten ist Frankfurt, wo es Preissprünge von bis zu 19 Prozent gab, was zu Quadratmeterpreisen von 2200 Euro führte. Die insgesamt teuerste Stadt bleibt aber München mit Preisen von bis zu 4200 Euro pro Quadratmeter.

Wohnraumknappheit und Niedrigzinsen verteuern Wohneigentum

Der vom IVD erhobene Preisspiegel berücksichtigt 370 Städte in Deutschland. Als einen zentralen Grund für die Teuerung sieht IVD-Präsident Jürgen Michael Schick die Wohnraumknappheit in den Metropolen: „Trotz allgemein gestiegener Bauaktivitäten gibt es eine ausgeprägte Unterversorgung im Angebot – bei immer größer werdender Nachfrage.“

Das liegt auch daran, dass der soziale Wohnungsbau in den letzten Jahren immer weiter zurückgefahren wurde, während gleichzeitig viele Sozialwohnungen in Staatsbesitz an Investoren verkauft wurden, die diese Immobilien aufwerteten. Das ging mit Preisanstiegen und Verlust sozialen Wohnraums einher. Der IVD fordert deshalb den Staat auf, wieder vermehrt in diesen Bereich zu investieren. „Wohneigentum muss stärker gefördert werden“, heißt es beim Verband. „Hier zeigt sich, dass das Angebot die Nachfrage nicht decken kann. Insbesondere in Großstädten ab 250.000 Einwohnern ist dringend mehr Neubau erforderlich“, sagt Schick.

Immobilien als Altersvorsorge

Als weitere Ursache macht er die niedrigen Zinsen aus. Durch sie fühlten sich viele Menschen dazu animiert, Wohneigentum zu kaufen. Denn die langfristige Finanzierung ist durch das billige Geld erschwinglicher geworden. Allerdings erhöht dieser Effekt die Nachfrage in den Ballungsgebieten, wo schon jetzt der Wohnraum knapp wird. Zwar führen die niedrigen Zinsen dazu, dass sich mehr Menschen Wohneigentum auch trotz der hohen Preise leisten können. Menschen mit geringem Einkommen werden aber weiter abgehängt, da selbst die Mietpreise einen Großteil des ihnen zur Verfügung stehenden Geldes auffressen. Dass Deutschland Schlusslicht bei der Wohneigentumsquote im EU-Vergleich ist, bezeichnet der IVD als „Skandal“. Er fordert auch im Hinblick auf die Bundestagswahl 2017 ein Umdenken. Schick: „Eine verstärkt eigentumsfördernde Immobilienpolitik kann nicht nur einen wichtigen Beitrag dazu leisten, städtische Wohnungsmarktengpässe zu beheben, sondern ist auch der Königsweg zu einer kapitalgedeckten Altersvorsorge.“

von Gerrit Wustmann

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