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Ratenvertrag vorzeitig kündigen: Geht das?
Millionen Menschen in Deutschland schließen Ratenverträge ab. Zum Beispiel für teure Anschaffungen. Aber was ist, wenn man während der Vertragslaufzeit arbeitslos wird und die Raten nicht mehr zahlen kann? Wie kann man einen Ratenvertrag vorzeitig kündigen?
von Gerrit Wustmann
Ratenvertrag vorzeitig kündigen: Geht das?
© bacho12345 / 123rf

Raten- oder Verbraucherkredite können praktisch sein. Man plant eine teure Anschaffung. Zum Beispiel ein neues Auto oder Unterhaltungselektronik, vielleicht eine neue Wohnungseinrichtung. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Doch manche Produkte sind einfach zu kostspielig, um sie auf einen Schlag zu bezahlen. Viele Unternehmen bieten potenziellen Kunden daher Ratenzahlungen an. Da diese aber in der Regel recht teuer sind, gibt es die Option, einen Kredit bei der Bank aufzunehmen. Voraussetzung dafür sind in der Regel ein sicheres und regelmäßiges Einkommen (Arbeitnehmer haben bessere Chancen als Selbständige) sowie eine saubere Schufa.

Bei Krediten droht die Schuldenfalle

Wie hoch der Kredit ist, der einem gewährt wird, hängt davon ab, welche Sicherheiten man der Bank bieten kann und wie hoch das Monatseinkommen ist. Bei der Abzahlung gilt: Je länger ein Kredit läuft, desto lieber ist es der Bank, denn umso höher ist ihr Zinsgewinn. Da die Zinsen aktuell sehr niedrig sind, sind die Anreize, einen Kredit aufzunehmen, groß. Trotzdem sollte man vorsichtig sein und sich nicht übernehmen. Viele Menschen landen in der Schuldenfalle, weil sie zu viele Raten- oder Kreditkäufe unternehmen und irgendwann nicht mehr in der Lage sind die Raten zu bedienen. Der einzige Ausweg ist dann oft die Privatinsolvenz.

Allerdings sollte die Insolvenz immer das letzte Mittel sein. Man sollte von Anfang an gut planen und rechnen und die monatliche Rückzahlung so hoch wie möglich ansetzen – eben damit man möglichst wenig Zinsen zahlen muss. Außerdem ist der Vergleich mehrerer Angebote vorab sinnvoll, denn die Konditionen unterscheiden sich von Bank zu Bank mitunter erheblich. Damit es nicht riskant wird gilt es, die Finanzen im Blick zu behalten. Wie hoch ist mein Monatseinkommen? Wie hoch sind die Fixkosten? Und die sonstigen monatlichen Ausgaben? Von dem, was übrig bleibt, muss der Kredit bedient werden.

Umschuldung kann den Ratenvertrag günstiger machen

Will man nun den Ratenvertrag vorzeitig beenden, muss man in der Lage sein, den vollen Restbetrag auf einmal zu begleichen. Unterm Strich ist das günstiger als eine Abzahlung bis zum Schluss, denn es fallen dann weniger Zinsen an. Im Ratenvertrag selbst ist geregelt, ab wann ein Abbruch möglich ist. Zumeist gibt es eine gewisse Sperrzeit von einigen Monaten. Die Option, der Verkürzung sollte aber immer enthalten sein. Eine weitere Möglichkeit ist die Umschuldung. Das bedeutet, dass man den laufenden Kredit mit einem günstigeren Kredit (also einen, auf den weniger Zinsen anfallen) ablöst. Man nimmt folglich einen weiteren Kredit auf, um den ersten zu bezahlen, zahlt aber am Ende weniger.

Problematisch wird es nur dann, wenn man sich verrechnet hat, arbeitslos wird oder aus anderen Gründen in finanzielle Schwierigkeiten gerät. Manchmal hilft schon eine Umschuldung, oft ist aber die Ersparnis zu gering. In dem Fall kann man die Bank bitten, die monatlichen Raten so weit zu senken, dass man sie wieder bedienen kann. Allerdings muss man dann unterm Strich mehr zahlen, da sich die Laufzeit und mit ihr die Zinsen erhöhen.

von Gerrit Wustmann

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