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Preisunterschiede bei der KFZ Versicherung
Pünktlich zum Jahresende wird der Kampf um die günstigsten Kfz-Tarife wieder eröffnet: Die Preisunterschiede fallen teilweise erheblich aus. Dafür sind zum einen die persönlichen Tarifmerkmale verantwortlich, zum anderen die Schadenstatistiken der einzelnen Gesellschaften.
von Thomas Schulz
Preisunterschiede bei der KFZ Versicherung. Preisunterschiede KFZ-Versicherung
© bartusp / 123RF

Rechnung für das neue Versicherungsjahr auf dem Weg

Die Monate Oktober und November werden von den meisten Versicherungsgesellschaften dazu genutzt, die eigenen Kfz-Kunden über die Beiträge für das kommende Versicherungsjahr in Kenntnis zu setzen. Sind die Versicherungsnehmer schadenfrei geblieben, könnte eine Herabstufung im Schadenfreiheitsrabatt eine Beitragsermäßigung mit sich bringen. Trotzdem lassen sich darüber hinaus in vielen Fällen Ersparnisse mit dem Wechsel des Versicherers erzielen.

Seriösen Versicherungsvergleich zur Orientierung nutzen

Da eine Kfz-Versicherung heute nicht mehr einfach mit Hilfe einer Tabelle zu tarifieren ist, werden zur Berechnung der verschiedenen Angebote vielfältige Informationen benötigt. Zum einen spielen natürlich das Fahrzeug selbst und der Zulassungsort wichtige Rollen: Alter, Typ und Stärke ergeben sich aus dem Erstzulassungsdatum, den Hersteller- und Typschlüsselnummern, der Zulassungsort aus dem Kennzeichen. Mit der Jahreskilometerleistung wird eine weitere Selektion vorgenommen: Vielfahrer zahlen deutlich mehr als Gelegenheitsfahrer, weil das Risiko für einen Unfall rein statistisch gesehen steigt.

Persönliche Tarifmerkmale sorgfältig vorgeben

Darüber hinaus kann sich auch die Berufsgruppe auf die Beitragshöhe in der Kfz-Versicherung auswirken: Profitieren Beamte oder Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst, bei der Bahn oder der Post generell von einem Rabatt, räumen die Versicherungsgesellschaften in unterschiedlichem Umfang für einige Berufsgruppen günstigere Konditionen ein. Die Auswahl der vorgegebenen Berufe sollte dementsprechend genau erfolgen, um zum einen alle Vorteile ausschöpfen, zum anderen aber nicht ungerechtfertigt Beitragsnachlässe generieren zu können. Gefahr- und beitragsmindernd wirken sich auch die Nutzung einer sichere Unterstellmöglichkeit für das Fahrzeug, beispielsweise einer Garage oder eines Parkhauses, aus. Selbst der Besitz einer selbst genutzten Wohnimmobilie ist förderlich, gehen die Versicherer doch davon aus, dass das Fahrzeug direkt vor dem Eigenheim sicherer aufgehoben ist als auf einer belebten Straße vor einem Mehrfamilienhaus.

Leistungsumfang bedarfsgerecht festlegen

Natürlich bestimmt die Leistung den Preis, in der Kfz-Versicherung können dazu vielfältige Vereinbarungen getroffen werden: Schon die Höhe der Deckungssummen in der Kfz-Haftpflichtversicherung hat Einfluss auf den Beitrag, allerdings nur einen geringen. An dieser Stelle zu sparen, empfiehlt sich demnach nicht. Bedenkenswert sind hingegen die Mallorca-Police, die sich manche Versicherer ebenso teuer bezahlen lassen wie die Neuwagenentschädigung, die nur für einen begrenzten Zeitraum ab Erstzulassung greift. Auch die Einschränkung bei der Werkstattauswahl kann bis zu 20 Prozent Beitragsnachlass bringen, allerdings schreibt dann die Versicherungsgesellschaft vor, von wem das Auto im Bedarfsfall zu reparieren ist.

Selbstbeteiligungen – immer getrennt vereinbaren

Ein weiteres probates Mittel sind die Selbstbehalte, die jeweils für Teil- und Vollkaskoschäden festgelegt werden können. So kann ein Vollkaskoschaden durchaus mit einem Eigenanteil von 500 Euro reguliert werden, wenn bei einem Teilkaskoschaden gar kein Selbstbehalt oder nur 150 Euro vorgesehen sind. Schließlich können Glas-, Sturm- oder Hagelschäden jederzeit passieren und eine Entschädigung ohne das Risiko einer Hochstufung im Schadensfall in Anspruch genommen werden. Die Entscheidung, ab welchem Fahrzeugalter auf die Vollkaskoversicherung verzichtet werden kann, sollte immer im Einzelfall getroffen werden: Kann der Versicherte es sich leisten, das Fahrzeug nach einem Unfall aus eigener Tasche reparieren zu lassen, kann er sich den Beitrag sparen.

Unterschiedliche Schadenstatistiken – abweichende Versicherungsbeiträge

Neben all diesen Stellschrauben, die Versicherte zur Gestaltung ihres Versicherungsbeitrages betätigen können, dürfen die Vertragsbestände der einzelnen Gesellschaften nicht außer Acht gelassen werden. Werden nämlich in bestimmten Kundensegmenten erhöhte Schadenzahlen verzeichnet, steigen die Tarife überproportional – und umgekehrt. Berechnet die eine Gesellschaft zum Beispiel für Fahranfänger 2.500 Euro, kann eine andere, die bessere Erfahrungen gemacht hat, hier schon für 1.000 Euro Versicherungsschutz anbieten. Ebenso selektieren die Gesellschaften bestimmte Fahrzeugtypen, Alters- oder Berufsgruppen, wie einschlägige Beispielrechnungen zeigen: Ein Lehrer in Berlin zahlt beispielsweise für Kfz-Haftpflicht und Vollkasko zwischen 510 und 1.490 Euro pro Jahr – und hat damit die Wahl.

Vergleich, auswählen, wechseln – mit Weitblick

Für Versicherte heißt das, ohne einen Versicherungsvergleich gibt es keine Orientierung in der komplexen Tarifwelt der Kfz-Versicherungen. Allerdings sollten sowohl die Leistungen als auch die Preise in die Abwägungen einbezogen und auch die Versicherungsgesellschaft selbst nicht außer Acht gelassen werden: Günstige Direktversicherer stehen auch nur online oder telefonisch zur Verfügung. Legen die Versicherten Wert auf eine persönliche Betreuung, werden sie dies unter Umständen auch mit einem höheren Beitrag bezahlen müssen. Leistungswillige Gesellschaften, die also im Schadensfall nicht über jeden Euro streiten, dürften ebenfalls etwas kostenintensiver auftreten – das Verhältnis von Kosten und Nutzen muss also insgesamt stimmen.

von Thomas Schulz

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