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Brauche ich eine Unfallversicherung?
Die Angst kennt jeder: nach einem Unfall körperlich eingeschränkt zu sein, seinen Beruf nicht mehr ausüben, schlimmstenfalls gar nicht mehr arbeiten zu können. Jeden kann es treffen, und natürlich sind Menschen in potentiell gefährlichen Berufen einem signifikant höheren Risiko ausgesetzt. Um im Fall der Fälle abgesichert zu sein, gibt es die Unfallversicherung. Aber wer braucht sie wirklich? Und worauf sollte man achten?
von Gerrit Wustmann
Brauche ich eine Unfallversicherung?. Wie geht es nach einem Unfall im Beruf weiter? Kann eine Unfallversicherung die entstehenden Kosten abdecken?
© richardlyons/thinkstock

Zuerst einmal ist die Unterscheidung zwischen der Unfallversicherung und der Arbeitsunfähigkeitsversicherung wichtig.

Erstere zahlt nur bei Unfällen, letztere deckt auch das Risiko längerer Ausfälle aufgrund von Krankheit ab – und das Risiko, zu erkranken, ist generell deutlich höher als das Unfallrisiko.

Wer aber als Dachdecker, Straßenbauarbeiter oder in vergleichbaren Berufen mit erhöhtem Unfallrisiko arbeitet, bei dem ist es durchaus berechtigt, eine Unfallversicherung in Erwägung zu ziehen. Allerdings sind hier – also bei Menschen, die wirklich auf derartigen Schutz angewiesen sind – die Kosten der Policen deutlich höher als in risikofreien Jobs. Die Preise variieren stark je nach Risiko und Vorgeschichte; von knapp über hundert bis hin zu mehreren hundert Euro pro Jahr.

Vergleichen und das Kleingedruckte lesen

Bei der Unfallversicherung ist es mehr noch als bei anderen Versicherungen von Bedeutung, sich das Kleingedruckte sehr genau anzusehen und mehrere Angebote miteinander zu vergleichen. Denn dem Großteil der Unfallversicherungen stellte Stiftung Warentest im Jahr 2011 ein schlechtes Zeugnis aus. Oft gibt es zuviele Ausschlussklauseln oder die Leistungen im Schadensfall sind zu niedrig, um den Betroffenen wirklich eine Hilfe zu sein. Wer nach einem Unfall (im schlimmsten Fall) bis ans Lebensende nicht mehr arbeiten kann, der ist darauf angewiesen, dass die Leistung der Versicherung ihn auffängt. In vielen Fällen kann davon aber keine Rede sein.

Nicht nur den Ausfall von Einkommen muss man bedenken. Je nach Schwere der Unfallfolgen können Umbauten an Haus oder Wohnung nötig werden, um Barrierefreiheit zu schaffen. Eventuell muss der Betroffene außerdem betreut werden. All das kostet Geld und es können in kurzer Zeit beträchtliche Summen zusammenkommen.

Diese Checkliste sollten Sie beachten

  • Tarife und Angebote vergleichen
  • Genau schauen, welche Einschränkungen oder Ausschlussgründe es gibt
  • Leistungen im Schadensfall genau prüfen und vergleichen
  • Nicht übereilt Verträge abschließen
  • Auf Kündigungsfristen achten

Der letzte Punkt ist wichtig für den Fall, dass man Nachteile des eigenen Vertrages erst im Nachhinein bemerkt. In der Regel kann man jährlich kündigen, mit einer Frist von drei Monaten. Bereits gezahlte Beträge sind dann allerdings verloren.

Ganz wichtig beim Abschluss: Auf keinen Fall Vorerkrankungen oder Unfälle in der Vergangenheit verschweigen. Man geht zwar das Risiko ein, dass man von der Versicherung abgelehnt wird. Erfährt der Versicherer aber hinterher, dass man etwas verschwiegen hat, kann er im Schadensfall die Leistung verweigern.

Prämienrückgewähr lohnt sich nicht

Auf gar keinen Fall sollte man eine Unfallversicherung mit Prämienrückgewähr abschließen. Der weit verbreitete Glaube, man könne dort alle eingezahlten Beiträge bei Nichtbeanspruchung zurückfordern, ist falsch! Hier kommt auf den Basisbeitrag ein Sparbeitrag oben drauf, der extrem niedrig (meist weit unter der Inflationsrate) verzinst wird. Nur diesen Anteil kann man zurückerhalten, verliert aber aufgrund der niedrigen Verzinsung faktisch Geld. Das ist in etwa so, als würde man dem Versicherer einen zinsfreien Kredit gewähren – und das lohnt sich in keinem Fall.

von Gerrit Wustmann

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