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Girokonto für Jugendliche
Für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bieten Banken Girokonten zu besondere Konditionen an. Bereits die Kleinen können so ihr Taschengeld selbständig verwalten. Doch auch wenn junge Leute ihr Konto und ihre Girokarte so nutzen können wie Erwachsene, sollten besondere Details beim Vertragsabschluss berücksichtigt werden.
von Charlotte Ruzanski
Girokonto für Jugendliche. Ein eigenes Konto oder doch lieber ein Sparschwein? Was ist die bessere Wahl fuer Kinder?
© Chris Bernard/thinkstock

Viele Banken bieten kostenlose Girokonten für junge Leute an. So können schon Kinder ihre Girokarte zum Zahlen  verwenden.  Einige versuchen Kunden mit Willkommensgeschenken zu gewinnen und versprechen bei Kontoeröffnung einen iPod, einen Einkaufsgutschein oder ähnliches. Doch solche Gimmicks sollten nicht Entscheidungskriterium für oder gegen ein Konto sein. Ein Konto muss immer den Anforderungen des Inhabers entsprechen.

Welches Konto für wen?

Besonders für junge Leute, die viel unterwegs sind, empfiehlt sich die Wahl einer Bank, die über möglichst viele Geldautomaten verfügt. Denn ein breites Netzt eigener Automaten ermöglicht an vielen Orten kostenfreies Geldabheben.

Jugendliche, die häufig ins Ausland reisen, sollten darauf achten, dass im Angebot eine kostenlose Kreditkarte enthalten ist. So können unterwegs Mietwagen, Unterkunft und Verpflegung ohne Mehrkosten gezahlt werden. Bei vielen Konten allerdings fallen für eine Kreditkarte jährliche Kosten von 5,- bis 35, – € an.

Eltern sollten beim Abschluss eines Kinderkontos auf jeden Fall darauf achten, dass keine Kontoführungsgebühren anfallen oder regelmäßige Einzahlungen erforderlich sind. Auf das Guthaben hingegen sollte es auf jeden Fall Zinsen geben.

Wie Finanztest 8/14 berichtet, bietet derzeit die Hamburger Volksbank die besten Zinsen für Schülerkonten an. Erspartes bis 500, – € Euro wird pro Jahr mit 4 % verzinst.

Junge Leute und Studenten können sich sogar über ganze 5 % Zinsen für ein Guthaben bis 1.000, – € freuen, wenn sie ein „PSD 4 You“ Konto bei der PSD Bank Koblenz eröffnen. Der Wehmutstropfen bei diesem Angebot ist allerdings die lokale Begrenzung.

Ab wann ist ein eigenes Konto sinnvoll?

Ab welchem Alter ein eigenes Girokonto geführt werden kann, variiert stark von Bank zu Bank. Tatsächlich finden sich einige Banken, bei denen Eltern schon gleich nach der Geburt ein Konto für ihr Kind eröffnen können. Andere wiederum bieten Kindern mit Beginn des Schulalters (sechs bis sieben Jahre) ein eigenes Konto an. Bei manchen Banken ist die Altersgrenze mit 12 Jahre da schon recht hoch angesetzt. Und es gibt auch Banken, die Schülern, Auszubildenden und Studenten erst nach dem 18. Geburtstag ein kostenfreies Konto anbieten.

Aber unabhängig davon, ab wann ein Vertragsabschluss möglich ist, muss die Frage gestellt werden, ab welchem Alter ein eigenes Konto für ein Kind überhaupt sinnvoll ist. Die hohe Zahl der jungen Schuldner zeigt, dass viele Jugendliche keine ausreichenden Finanzkompetenzen entwickeln. Durch einen frühzeitigen und bewussten Umgang mit Geld, können diese Kompetenzen entwickelt werden. Ein eigenes Konto kann da sehr hilfreich sein. Besonders sinnvoll ist in diesem Zusammenhang auch die Möglichkeit, dass Eltern Höchstbeträge festlegen, die abgehoben werden können. So lässt sich verhindern, dass das gesamte Guthaben mit einem Mal abgehoben wird und Kinder werden trotzdem an das Haushalten mit dem eigenen Geld herangeführt.

Kontoeröffnung? Nicht ohne Mama und Papa

Minderjährige können übrigens grundsätzlich nur mit Zustimmung der Eltern ein eigenes Konto eröffnen. Denn bis zu ihrem 18. Geburtstag sind Kinder nur bedingt geschäftsfähig, d. h. sie dürfen zwar mit dem eigenen Konto über ihr Taschengeld verfügen, Verträge können aber nur mit Zustimmung der Eltern abgeschlossen werden.

Bei der Kontoeröffnung müssen sich Eltern und Kind ausweisen. Bei Direktbanken läuft die Identifikation über das Postidentverfahren.

Info

Direktbanken sind Banken, die über kein eines Filialnetz verfügen. Das Bankgeschäft wird im Wesentlichen online abgewickelt.

Alleinerziehende sollten sich außerdem informieren, ob die Bank einen Nachweis wie eine Sorgerechtsbestätigung etc. verlangt, damit nur ein Elternteil bei der Kontoeröffnung dabei sein muss.

Nachweis erforderlich

Junge Leute müssen während Ausbildung oder Studium, oder der Zeit eines freiwilligen Zivil- oder Wehrdienstes regelmäßig ihren Status nachweisen. Wer diese Nachweise versäumt, muss damit rechnen, dass die Bank das Konto zu einem regulären, kostenpflichtigen Konto umwandelt. Das gilt in vielen Fällen auch, wenn eine bestimmte Altersgrenze überschritten wird.

Vorsicht Zusatzkosten!

Selbst wenn die Bank ein Konto als kostenfrei anpreist, heißt das nicht, dass grundsätzlich keine Kosten anfallen. Häufig sind Girokonten nur dann gratis, wenn sie online geführt werden. Mögliche Zusatzgebühren können durch Überweisungen oder das Einrichten von Daueraufträgen entstehen, wenn diese nicht online abgewickelt werden.

Online-Überweisungen sind in der Regel kostenfrei. Allerdings kann es sein, dass die Bank für die Zusendung einer MobileTan per SMS Kosten berechnet (um die 10 Cent pro Tan).

Und nicht nur, um die eigenen Finanzen im Auge zu behalten, sollte alle vier bis sechs Wochen ein Blick auf die Kontoauszüge geworfen werden, sondern auch, um Geld zu sparen. Denn manche Banken lassen ihren Kunden die Kontoauszüge per Post zukommen, wenn diese nicht online oder am Automaten eingesehen werden. Und natürlich berechnet das Geldinstitut seinem Kunden in solchen Fällen das Porto.

Dispo erst ab 18

Obwohl Jugendliche ihre Girokarte schon wie Erwachsene einsetzen können, gib es Kredit per Kontoüberziehung (Dispokredit) nur für Volljährige. Wie hoch der Dispokredit ausfällt, wird von der Bank festgelegt. Studenten mit regelmäßigem Geldeingang bekommen in der Regel einen Dispo bis zu 500, – €. Wer eine Ausbildung macht, darf bei manchen Banken sein Konto um das Dreifache seines Monatsgehalts überziehen.

Prinzipiell gilt aber: Ein Überziehungskredit sollt nur im Notfall in Anspruch genommen werden. Der Grund ist im Wesentlichen der (extrem) hohe Dispozins, der sich um die 5 bis 13 % beläuft. Wer bereits weiß, dass er seine monatlichen Ausgaben öfter nicht mit den Kontoeingängen decken kann, sollte sich zumindest für eine Bank entscheiden, bei der die Zinsen nicht über 9 % liegen.

von Charlotte Ruzanski

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