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Initiativbewerbung - selbstständig zum neuen Job
Auf der Suche nach einem neuen Job? Nicht immer bieten Jobportale oder Zeitungsannoncen die Stelle, auf die man sicher gerne bewerben möchte. Ein Grund den Kopf in den Sand zu stecken, ist das jedoch noch lange nicht, denn eine Initiativbewerbung kann Jobsuchenden in vielen Fällen Tor und Tür öffnen.
von Charlotte Ruzanski
Initiativbewerbung – selbstständig zum neuen Job. Wer selbst die Initiative ergreift, hat gute Aussichten - viele Unternehmen wuenschen sich Initiativbewerbungen.
© Wavebreakmedia Ltd./thinkstock

Es sind vor allem Berufseinsteiger, die vor dem Gedanken zurückschrecken, sich unaufgefordert in einem Unternehmen zu bewerben. Doch auch (oder besonders) für Absolventen ist diese Form der Bewerbung eine sinnvolle Alternative und wird von manchen Unternehmen sogar erwartet. Denn wer sich aus eigener Initiative bewirbt, zeigt gleichzeitig Engagement und wirkliches Interesse an dem Arbeitgeber.

Nicht im Blindgang bewerben

Wichtig ist jedoch, die Initiativbewerbung nicht mit einer Blindbewerbung zu verwechseln, d. h. mit der wahllosen Versendung von Bewerbungen. Eine Initiativbewerbung bedeutet immer auch eine Menge Arbeit. Grundlage für diese Form der Bewerbung ist eine ausführliche Suche nach Informationen über das Unternehmen, bei dem man sich bewirbt.

Versenden Sie keine Blindbewerbung - eine sorgsame Recherche lohnt sich
Versenden Sie keine Blindbewerbung – eine sorgsame Recherche lohnt sich

Die Recherche zum Unternehmen sollte Informationen zu den Produkten und Dienstleistungen, den Standorten, Anforderungen und zur Unternehmenskultur umfassen. Hilfereiche Quellen für diese Recherche sind das Internet, Fachzeitschriften, Messen und Kongresse sowie Leute, die in dieser Firma angestellt sind.

Bevor man jedoch mit der Recherche zum Unternehmen beginnen kann, steht an erster Stelle, für sich selbst herauszufinden, welche Unternehmen als mögliche Arbeitgeber in Frage kommen. Dafür ist es hilfreich sich die Frage zu stellen, in welchem Unternehmen man seine Kenntnisse einbringen kann, damit man starke Argumente für seine Bewerbung hat und so die Erfolgsaussicht auf eine Anstellung steigern kann.

Ein eigenes Stärkenprofil

Eine weitere Grundlage der Initiativbewerbung ist ein eigenes Stärkenprofil. Nur wer als Arbeitnehmer seine Vorlieben kennt und weiß, wo seine Stärken und Schwächen liegen, kann überzeugend argumentieren, dass er die richtige Wahl für eine Position ist, die noch nicht mal ausgeschrieben wurde.

Sinnvoll ist daher eine Bestandaufnahme der eigenen Fähigkeiten. Dafür sollte man sich fragen:

  • Welche Kenntnisse und Kompetenzen habe ich? (Umfasst Fach- und Führungskenntnisse, unterschiedliche Arbeitsmethoden, soziale Kenntnisse)
  • In welchem Bereich bringe ich Berufserfahrung mit? (Mit welchen Produkten, in welchen Branchen habe ich bereits gearbeitet?)
  • An welchen Projekten habe ich mitgewirkt?
  • Welche meiner Kenntnisse versprechen meinem potentiellen Arbeitgeber am meisten Profit?
Info

Hilfe beim Erstellen eines persönlichen Profils können Stellengesuchformulare von Internetjobbörsen bieten.

Auch hilfreich ist eine umgekehrte Fragestellung. Überlegen Sie, was Sie selbst in der Rolle des Unternehmens von einem Bewerber verlangen würde. Durch die Einnahme eines anderen Blickwinkels erkennt man oft weitere Fähigkeiten, die sonst vielleicht untergegangen wären.

Der richtige Ansprechpartner

Hat man sich ausreichend über das Unternehmen informiert und ein eigenes Bewerbungsprofil erstellt, gilt es, den richtigen Ansprechpartner herauszufinden, um zu wissen, an wen die Bewerbung gerichtet werden soll. Manche Unternehmen bieten online Formulare für Initiativbewerbungen an.

Einen persönlichen Ansprechpartner zu kennen ist immer empfehlenswert
Einen persönlichen Ansprechpartner zu kennen ist immer empfehlenswert

Ist das nicht der Fall, sollten die Unterlagen nicht auf’s Geratewohl verschickt werden. Besonders in größeren Unternehmen kann es vorkommen, dass eine nichtpersonalisierte Bewerbung erst gar nicht den richtigen Ansprechpartner erreicht und untergeht. Daher ist es ratsam, sich vor der Bewerbung zunächst telefonisch bei der Personalabteilung zu informieren, wer der richtige Ansprechpartner für das Anliegen ist und in welcher Form die Bewerbungsunterlagen erwünscht sind.

Außerdem ist es sinnvoll, sich telefonisch zu erkundigen, ob grundsätzlich Bedarf für die gewünschte Position besteht. Gleichzeitig kann man mit einem Vorab-Telefonat zusätzliche Informationen über das Unternehmen in Erfahrung bringen. Wichtig ist vor dem Anruf jedoch immer eine gute Vorbereitung, um im Gespräch relevante Fragen anbringen zu können.

Wie umfangreich darf’s denn sein?

Besonders bei einer online versendeten Initiativbewerbung, sollte darauf geachtet werden, dass die Unterlagen überschaubar sind. Ausreichend sind in der Regel Anschreiben, Lebenslauf und Tätigkeitsprofil sowie das Diplom des Studiums und maximal die letzten zwei Arbeitszeugnisse. Zusätzlich sollte im Anschreiben angeboten werden, bei Bedarf weitere Unterlagen nachzureichen. Anders sieht es aus, wenn die Bewerbung auf postalischem Weg verschickt wird, in diesem Fall kann die Anzahl der Unterlagen ausführlicher gestalten.

Das Anschreiben

Was den Umfang der Bewerbung angeht, besteht prinzipiell die Wahl zwischen einer Kurzbewerbung – bestehend aus Anschreiben und tabellarischem Lebenslauf – oder einer Bewerbungsmappe. Doch egal, für welche der Möglichkeiten man sich entscheidet, gelten bestimmte formale und inhaltliche Anforderungen, die zusätzlich zu den regulären Regeln bei einem Bewerbungsanschreiben berücksichtigt werden müssen:

  • Bereits im Betreff muss deutlich gemacht werden, dass es sich um eine Initiativbewerbung handelt
  • Der Bewerber muss deutlich machen, für welchen Bereich er sich bewirbt – kein Personaler will rätseln müssen, für welches Ressort sich der Bewerber interessiert
  • Standort und Tätigkeits-/ Produktbereich, in dem man arbeiten möchte, müssen klar genannt sein. Das zeigt, dass die Bewerbung nicht wahllos verschickt wurde, und man sich mit dem Unternehmen beschäftigt hat
  • Bei vorherigem telefonischen Kontakt sollte man nicht voraussetzen, dass der Ansprechpartner sich alle Informationen gemerkt hat. Die Argumente sollten gebündelt wiederholt werden
  • Wichtige Informationen zum Unternehmen, die man im Telefonat erhalten hat, im Schreiben integrieren. So kann man besonders gut argumentieren, warum man selbst die beste Besetzung für die Position ist

Der Lebenslauf

Auch bei Inhalt und Form des Lebenslaufs gelten im Prinzip dieselben Standards, wie bei einer anderen Bewerbung

Der Lebenslauf in der Initiativbewerbung sollte besonders auf das Unternehmen zugeschnitten sein
Der Lebenslauf in der Initiativbewerbung sollte besonders auf das Unternehmen zugeschnitten sein

auch. Dennoch sollte ganz besonders der Initiativbewerber darauf achten, dass die Darstellung auf das Unternehmen zugeschnitten ist. Immerhin muss man die Personaler davon überzeugen, dass man die beste Wahl für eine nicht-ausgeschriebene Stelle ist. Die Kernanforderungen des Unternehmens sollten also im Lebenslauf abgedeckt sein. Sinnvoll ist es hierfür, Informationen zum Unternehmen aus der Firmenphilosophie und Organisationsstruktur herauszuziehen.

Nachhaken erlaubt

Wie bei jeder anderen Bewerbung auch, heißt es bei der Initiativbewerbung zunächst, sich in Geduld zu üben. Dennoch gilt: Nur, weil man die Bewerbung unaufgefordert versendet hat, heißt das lange nicht, dass man danach die Füße stillhalten muss.

Informationsmoeglichkeiten-zur-Arbeitsplatzsuche

Hat man auch zwei Wochen nach Versenden des Schreibens noch nichts von dem Unternehmen gehört, ist es ratsam sich per Mail – oder besser noch telefonisch – zu erkundigen, ob die Unterlagen eingegangen sind. Wird der Erhalt der Bewerbung bestätigt, darf man ruhig freundlich nachfragen, ob es Einsatzmöglichkeiten für einen gibt und ob möglicherweise noch weitere Unterlagen nachzureichen sind.

von Charlotte Ruzanski

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